siar schrieb am 02.08.2023 12:20:
HS1982 schrieb am 02.08.2023 11:00:
Dass in solchen Autokratien manchmal (oder sogar meistens?) die Schlüsselindustrien *nicht* privatisiert sind und die Machthaber/Regierungen ihre Daumen drauflassen, um die Grundbedürfnisse (neben Sicherheit auch Infrastruktur, Gesundheitssystem, Energie, Transport) der Bevölkerung kostenmäßig im Rahmen zu halten, ist ein Aspekt, den ich bisher gar nicht so wahrgenommen habe, aber der was Wahres an sich hat.
Du meinst also sowas wie einen "guten" Diktator?! Echt jetzt?
Es kann ja nicht jeder ein guter Neoliberaler sein, dem die unteren 50 % sonst wo vorbeigehen.
China leitet z.B. sehr viele Geld aus dem reichen Süden/Osten in den armen Westen und investiert massiv in die Infrastruktur. Auch wenn Du das nicht glaubst, die Regierung weiß genau, dass es zum Aufstand kommt, wenn nicht alle irgendwie vom wachsenden Wohlstand profitieren. Außerdem verhindert sie, dass sich gigantische Unternehmenskonglomerate bilden, die dann die Politik dominieren. Das war auch ein Grund, warum gegen Alibaba vorgegangen wurde, denn Ma wollte ein Finanzsystem bilden, das sich nicht an die dortigen Regeln für Banken halten muss. Ein unvorstellbarer Gedanke bei uns.
Irgendwie übersiehst Du dabei aber alle anderen Dinge die China untenimmt um die Bevölkerung ruhig und "zufrieden" zu halten... :-)
Und natürlich dient das ebenso wie eine gewisse Wohlstandsverteilung natürlich zum Selbsterhalt des Regimes.