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  • Bandidita

415 Beiträge seit 01.02.2006

Unerträglich

Absinthist schrieb am 5. Juni 2006 18:31

im Rahmen eines weiteren
> "SGB-II-Optimierungsgesetzes" den Bezug von "öffentlichen
> Hilfeleistungen", namentlich Arbeitslosengeld-II ("Hartz-IV"), auf
> BesitzerInnen der deutschen Staatsangehörigkeit, oder allenfalls noch
> EU-BürgerInnen, zu begrenzen.

Oder allenfalls für alle zu streichen? Machen wir uns nichts vor. Dem
Staat, der EU oder dem corporate business ist es egal, wem es das
Geld aus der Tasche zieht.

> Weiterhin wird durch einen Ausschluß von Nichtdeutschen (...) vom
> Leistungsbezug ein Nachlassen des "Zuwanderungsdrucks" aus
> unerwünschten sozialen Schichten erhofft.

Und der Ausschluss von Nichtspaniern, Nichtfranzosen, Nichtitaliener,
NichtUS-Amerikaner etc etc etc. aus Spanien, Frankreich, Italien, USA
etc etc etc. Es betrifft irgendwie alle Industrieländer, scheint mir.

> Doch die zynische Logik geht noch weiter:
> Angesichts der aktuellen Lage am Arbeitsmarkt, von der MigrantInnen
> ohnehin schon überdurchschnittlich hart gebeutelt sind, wird vielen
> der Betroffenen gar nichts anderes übrig bleiben, als entweder still
> und leise zu verhungern oder sich durch "Kriminalität" ihr nacktes
> Überleben zu sichern!


Zynisch finde ich es, Ausländer als arme und wehrlose Opfer
darzustellen, die alles ertragen müssen und nicht in der Lage sind,
zu reagieren und sich selbst aus widrigen Situationen herauszuhelfen.
Jeder, der mal ausgewandert ist, sei es unter negativen Umständen
oder als Experte oder zu Studienzwecken, hat sich mit dem Thema
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auseinandersetzen müssen. Diese
Tatsache verleiht Stärke.

> Es ist so pervers wie einfach:
> Man entzieht einer Gruppe von Menschen per Gesetz die Lebensgrundlage
> und läßt ihnen als einzigen Ausweg den Schritt in die Kriminalität!

Pervers ist es, Kriminalität als einzige Möglichkeit für die armen,
armen Ausländer darzustellen. Als ob Ausländer ansonsten in keiner
anderen Kategorie funktionieren würden als:
1. Arbeiten, möglichst in einem unterprivilegierten Job oder
2. Sozialhilfeempfänger oder
3. Krimineller oder alternativ: Still und leise zu verhungern, wie es
weiter oben in diesem idiotischen Artikel steht.

Viele Ausländer sind es leid, als schwach und einfach denkende
Persönlichkeiten behandelt zu werden. Es gibt sicherlich ein paar
Idioten, die hierzu den Anlass geben (siehe Ehrenmorde etc.).

Die meisten Ausländer möchten jedoch nicht behüttelt und betüttelt
werden, sondern als Individuen respektiert werden. Dies beinhaltet
allerdings auch, im Gegenzug, dass die Gesetze (und Gepflogenheiten)
des Landes respektiert und eingehalten werden. Und ebenfalls dass bei
der Einreise, je nach Situation, ob Flüchtling oder Investor, die
Formalitäten eingehalten werden. Das macht die überwältigende
Mehrheit der Ausländerinnen und Ausländer die sich hier aufhalten.
Warum sollten sich also in Booten Einreisende nicht daran halten? 

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