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  • bavarian dynamics

626 Beiträge seit 16.07.2019

Die Wahrheit ist: Luftwaffe lohnt sich nicht, deswegen gibt es Drohnen

Die allermeisten Drohnen sind Flugdrohnen. WARUM? Schließlich ist fliegen nicht ganz einfach, am Boden und über Wasser zu fahren sehr viel leichter. Techniken die der Mensch seit Jahrtausenden beherrscht, fliegen erst seit wenigen Jahren, im Grunde erst richtig seit 120 Jahren.

Die Drohnen (und damit sind im Folgenden ausschließlich Flugdrohnen gemeint) sind die Antwort auf eine ebenso grandiose wie globale militärische Fehlentwicklung: Die Luftwaffe.

Mit der Luftwaffe wurden seit ihrer Gründung etwa um 1900 größte Erwartungen seitens der Politik verknüpft, die sich allesamt nicht bewahrheitet haben. Man gewinnt mit der Luftwaffe keine Kriege. Das ist die harte Wahrheit. Wenn sie irgendwo was gewinnen wollen müssen sie an Land oder zur See rein und dann eben an Land, amphibische Operation, Marineinfantrie. Oder halt direkt mit mot. Infantrie also Panzer & Co. LUFTHOHEIT REICHT REGELMÄßIG NICHT!

Dafür hat die Luftwaffe aber sehr viele Nachteile. Luftfahrzeuge sind sehr teuer, Piloten sind sehr teuer. Piloten müssen nicht nur geistig & körperlich sehr fit sein (was einen Großteil der Weltbevölkerung per se ausschließt) sondern ihre Ausbildung DAUERT ZEIT. Zeit ist ein wertvolles Gut und im Krieg grad extra. Außerdem sind Luftfahrzeuge auf eine ausgefeilte und ununterbrochene Logistikkette für Treibstoffe und Ersatzteile angewiesen, was im Krieg eine weitere Herausforderung darstellt.

Außerdem zeigte sich im Lauf der Luftfahrzeugentwicklung, daß der MENSCH zunehmend der limitierende Faktor ist, schlicht & ergreifend, weil er nichts erträgt: z.B. keine hohen G-Kräfte. Redout, Ohnmacht, Tod. Da ist eine Kampfführung im Cockpit nicht mehr möglich. Wir können Flugzeuge bauen, die viel aushalten, sehr wendig & sehr schnell sind. Aber kein Mensch kann sie fliegen, die G-Kräfte würden ihn umbringen. Und der Aufwand ist enorm, das Cockpit muß temperiert sein, wir brauchen Atemgase und Schleudersitze. Denn Piloten sind teuer in der Ausbildung, deswegen kriegen sie einen Schleudersitz als Sicherheit spendiert. Für einen billigen Infantristen vom Jägerbattaillon treibt man diesen Aufwand natürlich nicht.

Die Luftwaffe wurde- und wird immer teurer durch diese Umstände und gleichzeitig zeigt die Empirie, daß man doch immer mit Schiff & Panzer kommen muß, wenn man erobern oder verteidigen will.

Und weil das noch nicht reicht, wurde die Luftwaffe noch von einer weiteren technischen Entwicklung in die Zange & damit auseinander genommen. Raketa, Rocket Man, V2, cruise missile. Die Raketenwaffe hatte einen schwierigen Start, weil man anfangs nicht so genau verstand, wie man die Dinger fliegt & steuert, dazu kamen extrem brandgefährliche Treibstoffe. Und eine geringe Nutzlast und damit natürlich auch geringe Kampfkraft. Aber das ist heute alles gelöst. Und die Rakete ist viel schneller als Flugzeug. Und die geringe Nutzlast, die Raketen immer haben, das Problem wurde durch einen neuen Sprengstoff gelöst, der bei geringer Masse und geringem Volumen großen Schaden beim Feind erzeugen kann. Wenn man beim Sprengstoff nämlich keine Außenelektronen abhobelt wie z.B. bei TNT, sondern den Atomkern selbst auseinandernimmt: Dann wirds richtig heiß & druckwellig. Die kleine & leichte Kernwaffe ist die perfekte Ergänzung zur schnellen Rakete mit geringer Nutzlast.

Wo bleibt die Luftwaffe? Richtig, sie wird immer unwichtiger. Einseits zeigt die Empirie der Kriege, daß man doch immer zu Wasser & an Land reingehen muß, auch wenn man z.B. Köln, Mainz, Dresden, Hamburg oder Würzburg in Schutt & Asche gebombt hat. Andererseits steht mit der Raketenwaffe etwas zur Verfügung, das viele Vorteile aber keine teuren Piloten hat. Hiroshima wurde noch klassisch gebombt. Aber da würde heute niemand mehr mit einem Flugzeug hinfliegen. Raketen sind viel besser.

Die Luftwaffe zeichnet sich durch horrende Kosten und geringe Leistungsfähigkeit aus.

Und mit der Drohnentechnik möchte man dieser Kostenexplosion begegnen. Und das ist richtig so und schon lange, lange überfällig. Militärische Apparate tendieren zu einer gewissen Schwerfälligkeit, da gehts nicht so schnell, auch wenn die klugen Leute ebd. bereits wissen, daß sie einen toten Pegasus fliegen. Und den Kardinalfehler Luftwaffe hat lange niemand zugeben wollen, alle haben immer weiter Kampfjets gebaut, aus Prestige & Penisvergleichsgründen. Aber eben auch Raketen, taugt ja einfach mehr und ist ja auch ein schöner Penis, aber halt nicht so teuer. Das P/L, das Penis, äh Preis/Leistungsverhältnis ist besser. Ja.

Die Drohne ist der nächste Schritt, der Generalangriff auf die bemannte Luftwaffe, es sollen möglichst viele teure Kampfpiloten weg, das machen jetzt & in Zukunft Flugroboter, egal ob sie nun ferngesteuert oder nach einer eigen-einprogrammierten ggf. lernenden Logik fliegen.

Ich stelle hiermit die Hypothese auf, daß die Luftwaffe marginalisiert wird, Land- und Seestreitkräfte wieder in den Fokus rücken, die Raketenwaffe an Bedeutung weiter zunehmen wird & die Drohne macht den Rest in der Luft.

Man sollte da auch glücklich drüber sein, wenn man sich überlegt, was für eine Tortur & Abschußgefahr (Raketenwaffe!) Aufklärungsflüge mit der U2 für Piloten sind, und wie sexy man so etwas heute mit einer GlobalHawk-Aufklärungsdrohne erledigen kann, ohne einen teuren Piloten zu gefährden, mit einer Drohne, die viel billiger als eine U2 ist und nebenbei eine viel längere Operationsdauer hat. Kommen wir noch mal auf den Penis zurück: Eine U2 besitzt kein Klo, schon schäbig für das teure Ding. Die GlobalHawk hat auch keins. Aber da sitzt auch keiner drin, der mal muß.

Und ja: die LuftWAFFE ist beWAFFNET. Und damit ist auch die Drohne bewaffnet. Alles andere wär ja blöd. Und blöd sollte man nicht sein. Das ist nicht hilfreich.

bd

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