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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

"Den Unfug schreibst du" ... oder hat die AC Physik doch recht?

Mache Dich bitte mit:
Der Systemstabilitätsverordnung (SysStabV) ab 2015 und den technische Anschlussbedingungen (TAB) des § 19 EnWG für dezentrale Stromerzeugungsanlagen (DEA) vertraut - bevor Du noch mehr Unsinn schreibst.
Beim DEA-Management werden keine Großkraftwerke hart abgeschaltet, weil die i.d.R. am Niederspannungsnetz hängen - und nur dort wirksam sind. (Die können nicht hinter "ihren" Trafo zur Mittelspannung "gucken"....)
Alle technisch korrekt implementierten DEA stoppen Ihre Einspeisung bei der Frequenzobergrenze von 50,2 Hz und speisen erst ab der Frequenzuntergrenze von 49,5 Hz wieder ein.
Alles andere ist entweder nicht Fachgerecht ausgeführt - oder einfach eine falsche Behauptung.
Daher stabilisieren die DEA das Niederspannungsnetz durch Ihre Einspeisecharakteristik.
Technisch (mit Hilfe geeigneter Fernsteuerung in den SBCs der WR-Steuerung und geeignet ausgestatteter Netzkopplungskomponenten der EVUs) wäre es durchaus möglich mit den DEA bei geeigneter vorhandener Steuerung ein Niederspannungsnetz (als Microgrid) schwarz zu starten und plesiosynchron an ein Mittel- oder Hochspannungsnetz anzukoppeln.
Aber so weit sind wir in Korruptistan D. noch lange nicht...

Den Unfug schreibst du, TeleTrabi hat nämlich recht. Die Frequenzüberwachung kann dein lokales Netz nicht schützen, es ist eine globale Maßnahme gegen eine größflächig auftretende Einspeisung ohne entsprechende Verbraucher.

Die Physik wirkt also hinter dem Niederspannungstrafo anders als im Hochspannungsverteilnetz?
Wer hat Dir denn diesen Bären aufgebunden?

Aus: https://www.energie-lexikon.info/frequenzregelung_im_stromnetz.html

Umgekehrt steigt die Netzfrequenz an, wenn die Einspeisung höher ist als erwartet oder wenn die Last geringer ist.

Das ist von der Spannung und der Position im Netz unabhängig. Das kannst Du Dir für Dich mal in einer ruhigen Stunde aus der Lenzschen Regel herleiten...
Das ist Stoff im zweiten Lehrjahr Elektrotechnik.

Wenn in deinem Ortsnetz genügend viele Anlagen einspeisen und die Leitung zum nächsten Trafo überlasten, schmilzt die dir weg, und zwar auch bei punktgenauen 50 Hertz.

Um diese punktgenauen 50 Hz zu halten müssten in dem Ortsnetz - damit die 50 Hz gehalten werden können - dynamisch mit der Einspeisung - in gleichem Umfang wie die Zunahme der Einspeisung - auch dynamisch Lasten aufschalten.
Nehmen wir mal die NH Sicherungen, die heute jeden Hausanschluss absichern sind so gewählt, dass sie solche Ströme zulassen, dann müssten sich noch auf der oberen Seite der Straße die PV-Erzeuger verabreden Strom einzuspeisen bis zur Grenze Ihrer NH-Haus-Absicherung - und am unteren Ende der Straße müssten sich alle Haushalte verabreden (synchron zur Einspeisung am anderen Straßenende) - bis zur Grenze Ihrer NH-Haus-Absicherung - alle verfügbaren Verbraucher einzuschalten, damit das Kabel in der Mitte der Straße "wegtropfen" kann...
Für wie realistisch hältst Du dieses Szenario?

Das muss der Netzbetreiber überwachen und entsprechend Anlagen abschalten, das kann ihm keine Frequenzüberwachung abnehmen.

Jein. Nur in diesem extrem konstruierten, extrem unwahrscheinlichen Fall - wo die 50 Hz durch kunstvolle synchrone Last- und Einspeiseaufschaltung im Niederstromnetz gehalten werden - sind die EVUs z.Zt. chancenlos. In dem Moment, wo Smartmeter den Momentanverbrauch von Prosumern und Endkunden zeitnah, synchron an das EVU melden, kann das EVU Lasten abwerfen und über die erhöhte Frequenz die PVs in die Abschaltung zwingen...

AC ist zwar "lustig", wenn es um detaillierte, genaue Berechnungen geht - aber in Verteilnetzwerken ein eher gutmütiges System. DC Netzwerke sind diesbezüglich anfälliger.

Nichtsdestotrotz müssen die EVUs/der Staat/der Steuerzahler/der Stromverbraucher viel Geld in die Hand nehmen, um die uralte zentralisierte Steuerung der Stromnetze so umzubauen, dass sie den modernen dezentralen Anlagen gerecht wird - und stabile resiliente Kleinnetze mit intelligenter Steuerung zu ermöglicht.
Vor dieser Aufgabe haben sich alle Regierungen seit Schröder weggeduckt - weil sie unpopulär ist. (Geld kostet und keinen direkt messbaren Vorteil bietet....) Wie eine solche Politik endet kann man am Beispiel Bahn sehen. Spätestens 2024 fällt auch dem letzten Deppen auf, dass die Kohlsche, Schrödersche, Merkelsche Sparpolitik dort sehr sehr saure Früchte trägt... (Mein Zug hat z.Zt. 125 Minuten Verspätung....)
Das Stromnetz ist/war auf dem gleichen Weg...

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