Emrymer schrieb am 15.08.2024 11:01:
Der Speicher müsste so groß sein, dass der Stromanteil, der das Netz überlastet, Mittags zwischengespeichert wird und über Nacht in das Netz langsam nach Bedarf eingespeist werden kann.
Das würde ich nicht für zwingend halten, es kann andere Modelle geben.
Eines wäre z.B. ein Stadtteilspeicher in Photovoltaik-Gebieten. "Stadtteil" soll hier als Chiffre für jedes mehr oder weniger kleinräumige Einspeiseegebiet stehen. So ein regionaler Speicher könnte bei wechselhaftem Wetter (es reichen ja schon durchziehende Wolken) einige Schwankungen selbständig ausgleichen.
Und er könnte dann, wenn das Netz Kapazitäten frei hat (d.h. vom Spätnachmittag bis zum frühen Morgen), den Strom auch an einen weiteren, noch größeren (und im besten Falle dauerhafteren) Speicher weiterleiten.[...]
Eventuell wäre es - je nach Verfügbarkeit eines langfristigen Speichers - sogar günstiger, den Langfristspeicher zum Teil des Stadtteilspeichers zu machen, also den Strom gleich dort "aufzufangen". Dann wäre die Netzentlastung sogar noch etwas besser, das würde aber wohl nicht so sehr ins Gewicht fallen.
Die Idee macht auf jeden Fall Sinn, man muss sie auch nicht auf PV-Erzeugung beschränken. Grundsätzlich kann so ein Speicher überall stehen. An einem PV-Areal puffert er die Erzeugung und verhindert den Transport ins übergeordnete Netz. Ohne PV kann er immer noch den Strombezug aus dem übergeordneten Netz in günstigere Zeiten verschieben.
Eine weitere Option wäre, Stromausfälle auf die tatsächliche Schadensstelle zu begrenzen und die logisch dahinterliegenden Verbraucher erst mal aus dem Puffer zu bedienen. Nach der Reparatur würde sich der Speicher wieder mit dem Netz synchronisieren und die "Insel" würde still und heimlich wieder aufgelöst. Das wäre allerdings schon ein Sahnehäubchen und evtl aus Sicherheitsgründen schwierig.
[Edit]: Nachtrag: Ein größerer Puffer wäre auch preislich günstiger als viele kleine in jedem Haus.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.08.2024 14:57).