Miteinander reden, verhintert Gewalt. Netikette verhindert Unhöflichkeit

Bertram Schellenberger schrieb am 01.10.2023 12:07:

Denn wenn Menschen nicht miteinander reden, sondern nur noch übereinander, kann Demokratie nicht funktionieren.

Demokratie ist der Austausch von Argumenten, nicht von Beschimpfungen.

Projekte wie eine "Brandmauer" schaden der Demokratie unmittelbar.

Deine Gebrauchsanleitung für eine funktionierende demokratische Gesellschaftsordnung und dem Austragen eines Disputes ist richtig, gleich ob im Reallife oder im virtuellen Raum.
Auch ich halte nichts von der "Brandmauer" als Prinzip des eigenen Handelns.

Doch bedenke:
Es gibt Menschen oder Gruppierungen, deren politische Überzeugung derart konträr zu der eigenen ist, daß beispielsweise ich große Hemmschwellen habe oder derart großes Unbehagen fühle, mit diesen Menschen in eine sachliche Diskussion hineinzufinden.

Ich kann unmöglich für die meisten Fachgebiete alles wissen. So bin ich darauf angewiesen, mir Informationen bei solchen Menschen zu holen, die mehr wissen als ich - Experten / Profis auf ihrem Gebiet sind. Lernbereitschaft hat für mich Priorität seit meiner Zeit in der Schule. Das hat mir vieles erleichter, aber auch vieles erschwert. Aus diesen Gründen empfinde ich es als außerordentlich schlimm, mit Diskussionspartnern zu tun zu haben, die ihre Argumentation ausschließlich auf Vorurteile aufsetzen und keine Bereitschaft zeigen, zu lernen oder gar ihre Einstellung zu ändern.

Für mich sind Diskussionen in TP-Foren mit Anhängern der Pro-Rußland-Fraktion oder Anhängern der AFD eine echte Herausforderung, vor allem für meine Geduld. Für meine Person scheitert die Diskussion mit diesen Menschen immer wieder daran, daß sie Deine "Gebrauchsanleitung für eine funktionierende demokratische Gesellschaftsordnung" verwerfen - oder gar verachten.

Wir Menschen nehmen unsere Umgebung überwiegend emotional war. Daß wir Menschen uns nicht täglich mit gezogenen Messer an die Kehle gehen, ist vor diesem Hintergrund ein kleines Wunder. Wir Menschen müssen unsere innere Stimme, unsere Hemmschwellen und Moralnormen, wieder stärker wahrnehmen.
Jeder Mensch ist wertvoll.
Jeder Mensch ist für sein Handeln selber verantwortlich.
Verantwortung kann nicht delegiert werden! Ganz besonders gilt das für eine Wahl an der Urne.