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  • w-j-s

mehr als 1000 Beiträge seit 24.11.2005

Protest ist nicht notwendig Sympathie

Die AfD ist vielerorts die einzige Protestpartei, die realistisch ins Parlament kommen kann und damit den anderen Parteien Sitze wegnehmen kann.

Wo es dagegen Alternativen zur Alternative gibt, ist die AfD deutlich kleiner.

Beispiele:
Schleswig-Holstein hat den SSW. Der SSW ist pragmatisch und schreibt auf seiner Homepage zumindest noch ein klassisches, verständliches Deutsch: recht schnörkellos, generisches Maskulin.
Der SSW lag in S-H in der letzten Umfragen zur Landtagswahl vom April. zuletzt bei 7%, die AfD bei 8%. Das war vor dem neuen Höhenflug der AfD, aber es war trotzdem auch im Frühling einer der schlechtesten AfD-Werte.

Bayern: wir werden es in einer Woche sehen, wie die AfD im Vergleich zu den Freien Wählern abschneidet. Für die Berliner Regierungsparteien dürfte die Wahl dagegen zum Debakel werden.
Die FDP - im Europaparlament übrigens in der gleichen Fraktion wie die Freien Wähler - wird dem neuen Landtag wohl nicht angehören.

Die bayerischen Freien Wähler sind in puncto Klimawandel pragmatischer als die AfD. Aiwanger kommt halt aus der Landwirtschaft. Dort holt einen die Realität halt gnadenlos immer wieder ein.

Freie Wähler und AfD liegen derzeit in Umfragen bei 30%.

Im benachbarten Baden-Württemberg, nicht ganz so strukturkonservativ wie Bayern, liegt die AfD in Umfragen nun bei 20%, die Grünen stürzten auf 22% ab. Kretschmann ist jetzt75 und seine Zeit ist vorbei. Sein politischer Ziehsohn (und mMn mutmaßlicher Wunschnachfolger) stolperte über den woken Zeitgeist und verließ die Partei. Damit droht bei den nächsten Landtagswahlen den Grünen mit Kretschmann eine deutliche Niederlage und ohne ihn mindestens die Halbierung.

Hessen: Die Freien Wähler dort gendern in ihrem Wahlkampf und sind von daher weltanschaulich von der Ampel und der Merkel-CDU nicht zu unterscheiden. (Im Gegensatz zum SSW, siehe oben). Sie fahren vielleicht jetzt im Kielwasser der Bayern, aber inhaltlich sind sie keine Alternative.

Daher wird in Hessen die AfD ein starkes Ergebnis einfahren.

Europawahl:
Es gibt keine 5%-Hürde. Es wird wohl eine epische Niederlage der amtierenden Bundesregierung werden, von der die Union nicht profitieren wird.

Die Linke wird dank ihrer Spitzenkandidatin im Osten bedeutungslos, eine Liste Wagenknecht dürfte sie dort beerben und zugleich dafür sorgen, dass die AfD dort überall unter 25% bleibt und nicht 35% überschreitet.

Die Grünen werden im Osten bis auf Berlin, Leipzig und ein paar Unistädte wohl ebenfalls pulverisiert, dürften aber im Westen zumindest ihre Stammwähler halten. Die FDP könnte von den Freien Wählern überholt werden und für die SPD sieht es auch düster aus.

CDU, CSU, SPD, Grüne und FDP könnten, wenn es so weiter läuft, bei der Europawahl zusammen unter 50% liegen, wenn genügend Wählern klar wird, dass es bei dieser Wahl keine Sperrklausel gibt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.10.2023 10:34).

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