Jedermann kann den Podcast von Drosten völlig unverfälscht im original hören, wenn man befürchtet, das Opfer von "gelenkter" Berichterstattung zu werden. Dann versteht man auch, warum die beiden Aussagen nicht im Widerspruch stehen.
Drosten stellt klar, dass die Impfung Ansteckung und Weitergabe bei Delta nicht ausreichend hemmt, um die Pandemie alleine stoppen zu können. Es werden weiterhin Kontaktbeschränkungen und "nichtmedizinische Interventionen" wie Maskenpflicht nötig sein. Und gerade weil die Impfung bei der Übertragung "schlechter" wirkt als erwartet muss mehr geimpft werden, denn es muss für die gleiche Wirkung eine höhere Impfquote erreicht werden (besonders bei den hoch gefährdeten Alten), wenn wir nicht durch den hohen Infektionsdruck viele Tote und eine Überlastung der Krankenhäuser riskieren wollen. Die derzeitige Kombination aus fehlenden Beschränkungen für Geimpfte und 15% Ungeimpften in der vulnerablen Altersgruppe (das sind 3,6 Millionen Menschen!) lassen für den Winter nichts gutes vermuten. Deshalb stimmt beides: Keine Pandemie der Ungeimpften, denn auch Geimpfte tragen das Virus weiter (wahrscheinlich sogar mehr als Ungeimpfte, weil sie oft gar nicht oder nur leicht erkranken und kaum getestet werden), und "impfen impfen impfen" um schwere Erkrankungen so gut wie möglich zu vermeiden.
Deshalb gilt: Möglichst alle Alten und Hochrisikopatienten impfen, die schon Geimpften boostern. Geimpfte bei Veranstaltungen genauso testen wie Ungeimpfte, wo das nicht möglich ist die Veranstaltungen absagen.