Oliver Schad schrieb am 12.11.2021 17:14:
So ein wenig grundsätzliche Kritik an den Verhältnissen an sich muss man schon aufbringen, wenn man glaubwürdig sein will. Und soweit wollen doch die meisten Corona-Bekämpfer dann doch nicht gehen.
So ist es. Und genau das ist für diejenigen, die vor der Pandemie zu den entschlossensten und analytisch radikalsten Kritikern der Verhältnisse gehörten, sich jetzt notgedrungen zum Teil wiederfinden an der Seite von Wissenschaftlern und Politikern, die aber von einer solchen radikalen Kritik nun gar nichts wissen wollen, bzgl. der Pandemie jedoch im Rahmen der von ihnen weitgehend unkritisch hingenommenen Verhältnisse genug begriffen haben, um kurz- und mittelfristig die richtigen Maßnahmen (inkl. Impfung) innerhalb der Verhältnisse durchsetzen zu wollen.
Warum ist das so? Na, einfach deshalb, weil es noch keine anderen Verhältnisse gibt.
Solange Impfungen und Medikamente privatkapitalistisch (mit Staatsunterstützung) entwickelt, produziert und verkauft werden, bleibt dem Kritiker der privatkapitalistischen Veranstaltung nur übrig, diejenigen zu unterstützen, die in diesem kapitalistischen Systemrahmen wenigstens versuchen das Schlimmste zu verhindern und - salopp gesagt - keinen harmonistischen, verharmlosenden und zusätzlich zu den Menschenopfern des Systems in einer Pandemie noch mehr Menschenleben gefährdenden Un-/Blödsinn propagieren und praktizieren.