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268 Beiträge seit 05.12.2000

Differenzieren heisst das Zauberwort

crocodilia schrieb am 25. Juli 2006 21:13

> ganz recht gebe ich dir nicht.

Das ist schade aber nicht so schlimm ich kann dir nämlich fast
nirgends so richtig recht geben.

> es gibt nämlich ein problem dabei,
> welches ganz leicht nicht aufzulösen ist. viele menschen verwenden
> antisemitische stereotype, ohne darüber nachzudenken. gerade hier im
> forum findest du viele davon. diese menschen sind deswegen keine
> antisemiten, aber sie muss man ab und zu schon darauf stossen, ihr
> argumentationsmodell ist es.

Das kann ich dir leider nicht als Argument durch gehen lassen. Jeder
Mensch verwendet unzählige stereotype, ohne darüber nachzudenken 
Stereotype existieren zu jeder beliebigen Gruppierung: Schotten,
Schwule und halt auch Juden und werden auch verwendet, das ist
menschlich. Wenn ich dies als Argument akzeptieren würde, wäre jeder
der n Schwulenwitz erzählt Homophob und Kishon ein übler Antisemit.   
> hinzukommt, die konflikte, welche hier besprochen werden, reduzieren
> die meisten auf zwei seiten.

Welche zwei Seiten? Worauf willst du hinaus?

> genau da aber liegt ein zweites
> wichtiges problem. wer sich mit hamas oder hisbollah
> auseinandersetzt, merkt sehr schnell, das sind keine bewegungen,
> welche man unterstützen möchte und man muss es auch nicht.

Das sheint mir eher deine Meinung zu sein die du hier als Tatsache
hinzustellen versuchst. Was vestehst du genau  unter „unterstützen“?
Man durchaus den humanitären Einsatz von Hamas oder Hisbollah
anerkennen ohne sich deren Ideologie zu Eigen machen zu müssen, das
nennt man differenzieren. Die unter uns die nicht differenzieren
könnten dies als "Unterstützung" missverstehen.

> wer aber
> diese bewegungen hier rhetorisch unterstützt muss sich auch deren
> ideologie anrechnen lassen.

Nein eben nicht .. aber das hatten wir ja grad.

> es ist durchaus möglich, israel zu
> kritisieren, ohne das wort hamas in den mund zu nehmen oder OHNE sich
> auf derartige gruppen POSITIV zu beziehen.

Dir scheint es hier eher darum zu gehen ein Minenfeld von
Fettnäpfchen auf zu stellen das man unbeschadet durchlaufen muss um
seine Kritik an Israel anbringen zu dürfen, statt klar zu sagen dass
Kritik an Israel erlaubt ist und erlaubt sein muss ohne gleich als
Antisemit diffamiert zu werden. Dies hinterlässt den eindruck dass es
die lieber wäre keine kritik an Israel zu höern.

Ich kann mich nur wiederholen Der Kritiker ander an der Kritik
nichts:
Berechtigte Kritik an Israel bleibt berechtigte Kritik an Israel ....
selbst wenn sie von Hitler höchstpersönlich kommt. 

> sonderbarerweise fällt das einigen hier schwer.

Ich weiss nicht was an Differenzieren so schwer sein soll.

> andererseits finde ich es albern, jedes mal wenn ein antisemitisches
> argument kommt ANTISEMITISMUS zu schreien.

Ich nicht.
Echter Antisemitismus muss angeprangert werden wo existiert, da darf
es keine falsche zurückhaltung geben, jedoch immer mit der nötigen
vorsicht ... im zweifelsfall darf man auch ruhig mal nachfragen.  

Nur wirst du echten Antisemitismus hier im Forum kaum finden, Was
hier als Antisemitismus gehandelt wird sind meistens völlig legitime
(wenn auch manchmal überspitzte und provozierende) Ausagen die einem
anderen nicht in den Kram passen.  

> zum einen ist es armselig,
> da sich der kritiker seine arbeit zu leicht macht, setzt er doch
> erklärungsfrei einen stempel, zum anderen wird der vorwurf, je
> inflationärer er gebraucht wird, je stumpfer.

Davon ausgehend, dass du mit Kritiker denjenigen meinst der
„Antisemitismus“ schreit und dass dieser Vorwurf wie meistens hier im
Forum unberechtigt ist, kann ich dir hier zustimmen.

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