Wenn man sich erst einmal entschieden hat, welche Seite die "gute",
welche die "böse" ist, dann ist natürlich alles klar, es wird schon
jedes Stückchen Realität sich in's Weltbild hineinbiegen lassen.
Erfrischend anders kann es da sein, mal kurz - nur testweise und
gedanklich - die Akteure gegen andere auszutauschen.
Die Stimmung im Lande möchte ich mal sehen, wenn es unter dänischen
Jugendlichen zum Trend wird, Steine auf deutsche Grenzschützer zu
schmeißen. Wenn eine Splittergruppe der polnischen Regierungspartei
ein vollbesetzes deutsches Flugzeug entführt. Wenn aus Tschechien
immer wieder Selbstmordattentäter über die Grenze kommen und in
deutschen Städten Zivilisten mit in den Tod reißen. Wenn eine
chaotische österreichische Regierung diverse militante
Deutschenfeinliche Gruppen nicht unter Kontrolle bringen kann oder
will, Luxemburg auch nur ein Teil Österreichs wäre. Wenn, die Schweiz
sich gerade einmal zu einem Waffenstillstand mit Deutschland
durchringen konnte. Wenn aus Frankreich - von wem auch immer
abgefeuert - Raketen in's Ruhrgebiet fliegen. Wenn deutsche Soldaten
in die Niederlande entführt werden. Wenn Italiens Präsident, durchaus
unter Zustimmung großer Bevölkerungsteile, fordert Deutschland von
der Landkarte zu radieren und gleichzeitig fleißig an einer Atombombe
bastelt. Scheiß' drauf, wie's dazu kam. So weit hergeholt wär's
schließlich nicht, dass der Rest Europas einen bestialischen Hass auf
Deutschland hätte, mehr als verständlich sogar. So schrecklich weit
muss man da in der Geschichte nicht zurück (und wenn der eine oder
andere Fanatiker sein "Israel=Nazis" beisteuert, wird die holprige
Analogie schon richtig rund).
Das also möchte ich einmal sehen und die Diskussion dazu hier im
Forum verfolgen. Keine Frage, schön wäre das nicht. Günther Beckstein
würde vermutlich von der BILD als links-liberales Weichei beschimpft.
Thyssen-Krupp hätte nie eine Absatzkrise erlebt. Und beim Begriff
"Kollateralschaden" würde kaum ein Deutscher auch nur mit der Wimper
zucken. Wahrlich keine schöne Vorstellung - aber wenn das nicht
binnen weniger Jahre zum dritten Weltkrieg eskalierte, müsste man den
Deutschen wohl bereits echte Lernfähigkeit zuschreiben, wie
stumpfsinnig brutal auch immer wir zurückschlagen würden.
Natürlich heißt das nicht, dass man Israels Vorgehen nicht
kritisieren könnte (aber müssen sich ausgerechnet die Deutschen hier
lautstark auf eine Seite - welche auch immer - schlagen? Ist nicht
vielleicht dies ein Thema, bei dem wir mal vornehm Zurückhaltung üben
sollten, im Vertrauen darauf, dass andere ohne unsere Vorgeschichte
weniger emotional urteilen können?). Aber wer glaubt, die eine (oder
andere) Seite als die schuldige, böse, alleinig unmoralische
identifiziert zu haben, der möge sich noch einmal ganz ruhig
hinsetzen und darüber meditieren, ob hier wirklich das Gute gegen das
Böse kämpft, oder nicht vielleicht doch Menschen gegen Menschen.
Und wenn mich jemand fragen sollte, welche Seite denn meiner Meinung
nach ganz konkret welchen Schritt zuerst tun sollte, um den Konflikt
endlich zu lösen, dann werde ich mich (so schwer es mir fallen mag)
auf meinen eigenen Rat besinnen und einfach mal die Fresse halten.
Nur wenn ich mal wieder den Eindruck bekomme, dass manche alles Übel
der einen Seite in die Schuhe schieben wollen, dann möchte ich bitte
mein Veto einlegen.
welche die "böse" ist, dann ist natürlich alles klar, es wird schon
jedes Stückchen Realität sich in's Weltbild hineinbiegen lassen.
Erfrischend anders kann es da sein, mal kurz - nur testweise und
gedanklich - die Akteure gegen andere auszutauschen.
Die Stimmung im Lande möchte ich mal sehen, wenn es unter dänischen
Jugendlichen zum Trend wird, Steine auf deutsche Grenzschützer zu
schmeißen. Wenn eine Splittergruppe der polnischen Regierungspartei
ein vollbesetzes deutsches Flugzeug entführt. Wenn aus Tschechien
immer wieder Selbstmordattentäter über die Grenze kommen und in
deutschen Städten Zivilisten mit in den Tod reißen. Wenn eine
chaotische österreichische Regierung diverse militante
Deutschenfeinliche Gruppen nicht unter Kontrolle bringen kann oder
will, Luxemburg auch nur ein Teil Österreichs wäre. Wenn, die Schweiz
sich gerade einmal zu einem Waffenstillstand mit Deutschland
durchringen konnte. Wenn aus Frankreich - von wem auch immer
abgefeuert - Raketen in's Ruhrgebiet fliegen. Wenn deutsche Soldaten
in die Niederlande entführt werden. Wenn Italiens Präsident, durchaus
unter Zustimmung großer Bevölkerungsteile, fordert Deutschland von
der Landkarte zu radieren und gleichzeitig fleißig an einer Atombombe
bastelt. Scheiß' drauf, wie's dazu kam. So weit hergeholt wär's
schließlich nicht, dass der Rest Europas einen bestialischen Hass auf
Deutschland hätte, mehr als verständlich sogar. So schrecklich weit
muss man da in der Geschichte nicht zurück (und wenn der eine oder
andere Fanatiker sein "Israel=Nazis" beisteuert, wird die holprige
Analogie schon richtig rund).
Das also möchte ich einmal sehen und die Diskussion dazu hier im
Forum verfolgen. Keine Frage, schön wäre das nicht. Günther Beckstein
würde vermutlich von der BILD als links-liberales Weichei beschimpft.
Thyssen-Krupp hätte nie eine Absatzkrise erlebt. Und beim Begriff
"Kollateralschaden" würde kaum ein Deutscher auch nur mit der Wimper
zucken. Wahrlich keine schöne Vorstellung - aber wenn das nicht
binnen weniger Jahre zum dritten Weltkrieg eskalierte, müsste man den
Deutschen wohl bereits echte Lernfähigkeit zuschreiben, wie
stumpfsinnig brutal auch immer wir zurückschlagen würden.
Natürlich heißt das nicht, dass man Israels Vorgehen nicht
kritisieren könnte (aber müssen sich ausgerechnet die Deutschen hier
lautstark auf eine Seite - welche auch immer - schlagen? Ist nicht
vielleicht dies ein Thema, bei dem wir mal vornehm Zurückhaltung üben
sollten, im Vertrauen darauf, dass andere ohne unsere Vorgeschichte
weniger emotional urteilen können?). Aber wer glaubt, die eine (oder
andere) Seite als die schuldige, böse, alleinig unmoralische
identifiziert zu haben, der möge sich noch einmal ganz ruhig
hinsetzen und darüber meditieren, ob hier wirklich das Gute gegen das
Böse kämpft, oder nicht vielleicht doch Menschen gegen Menschen.
Und wenn mich jemand fragen sollte, welche Seite denn meiner Meinung
nach ganz konkret welchen Schritt zuerst tun sollte, um den Konflikt
endlich zu lösen, dann werde ich mich (so schwer es mir fallen mag)
auf meinen eigenen Rat besinnen und einfach mal die Fresse halten.
Nur wenn ich mal wieder den Eindruck bekomme, dass manche alles Übel
der einen Seite in die Schuhe schieben wollen, dann möchte ich bitte
mein Veto einlegen.