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  • daraos22

mehr als 1000 Beiträge seit 04.10.2018

Hierum geht es wohl:

Aus dem Interview mit BZ:

Vielleicht ist der eine oder andere afrikanische Regierungschef bereit, gegen eine Pacht ein Stück territoriale Hoheit abzugeben und dort für 50 Jahre eine freie Entwicklung zuzulassen. Dort könnten in Wirtschaftssonderzonen Migranten angesiedelt werden, unterstützt von der Weltbank oder der EU oder einzelnen Staaten. Der Grundgedanke ist, dass daraus Wachstum und Wohlstand entsteht.

Ich vermute, das ist der Punkt, an dem sich die Wissenschaftler reiben.

Nooke schlägt vor, solche Sonderwirtschaftszonen in Afrika zu erstellen. In dem kurzen Interview kann er natürlich keine Details erläutern.

Mein Gesamteindruck von Herrn Nooke ist absolut positiv, er weiß, wovon er redet und es scheint im tatsächlich um das Wohlergehen der Menschen auf dem Kontinent zu gehen. Er kritisiert unter anderem den Brain-Drain, das Abschöpfen von Talenten aus Afrika, um sie für Europa zu nutzen. Ich denke, Merkel hat da einen guten Griff gemacht, als sie ihn zum Afrika-Beauftragten gemacht hat.

Probleme in vielen afrikanischen Staaten sind unter anderem Korruption und mangelnde Bürokratie > es werden keine Steuern gezahlt/eingetrieben. Gesetze existieren zwar, werden aber nicht durchgesetzt. Daher investieren europäische Unternehmen kaum noch dort. Die Chinesen haben das mittlerweile auch gemerkt. Die haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass wenn man dort Firmen beauftragt, eine Brücke zu bauen, dass dann angefangen wird, große Bestellungen getätigt werden, das Geld irgendwo hinfließt und am Ende keine Brücke gebaut wird. Seitdem senden sie selbst Arbeiter, um das zu machen. Darüber beklagen sich die Einwohner, weil das ja kaum lokale Arbeitsplätze schafft, wenn 300 Chinesen eine Trasse bauen.

Kurz gesagt: diese afrikanischen Länder sind völlig verfilzt. Überall wird gelogen und betrogen, einer zieht den anderen über den Tisch, gegenseitiges Vertrauen darin, dass Verträge eingehalten werden, Rechnungen bezahlt werden, ist gleich null, Vertrauen auf die Einhaltung der Gesetze ebenfalls. Nun ist es extrem schwierig, wenn nicht gar unmöglich, diese Kultur von innen zu transformieren. Alle Beteiligten kennen es nicht anders.

Die Idee ist, Land zu pachten und eine funktionierende Verwaltung für dieses Land einzurichten, nach europäischem Vorbild. Eine Wirtschaftszone, in der die Menschen sich darauf verlassen können, dass Verträge eingehalten werden, dass Steuern gezahlt und auch eingetrieben werden etc. Eine funktionierende Wirtschaftszone kann viel Gutes bewirken, China macht ein Vermögen mit seinen Sonderwirtschaftszonen. Diese Zonen sollen für 50 Jahre autonom wirtschaften, aber Erträge an die Regierung abgeben. Die Kultur dieser Zonen soll abfärben auf das Umland.

Über die Idee lässt sich sicher gut diskutieren. Für diese Gruppe von Wissenschaftlern ist das aber sofort eine neue Form von Kolonialismus und eine Herabwürdigung der "Afrikaner". Vielleicht sogar Diebstahl von Land oder was weiß ich...

Mein Eindruck ist, dass Herr Nooke sich wesentlich besser auskennt als zum Beispiel Frau Kramer, vielleicht nicht, was "Die Grammatikalisierung von Demonstrativa im Fali" angeht, aber was die Realität in diesen Ländern betrifft.

Und da die Afrikaforscher keine Argumente haben, machen sie, was "Progressive" dann gerne tun: Sie versuchen, die Reputation des Gegners zu zerstören. Ein Rassismusvorwurf bietet sich immer schnell an, keiner mag Rassisten. So etwas kann ganz schnell kleben bleiben und jemanden beruflich ruinieren, egal, ob etwas dran ist oder nicht.

Und zur Frage im Titel:

Dürfen Wissenschaftler Politiker zum Rücktritt auffordern?

Ja sicher dürfen sie das, warum nicht? Nur bestimmen oder einfordern können sie es nicht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.02.2019 09:28).

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