Nun, zunächst, in einem freien Staat kann grundsätzlich jeder jeden Amtsträger zum Rücktritt auffordern. Das ist nicht unbedingt teil der Meinungsfreiheit, aber gehört zum freundlichen Bitten dazu.
Zweitens, ich kenne die "Visionen" des Ministers jetzt nicht. Falls diese so ausfallen sollten, wie in diesem Artikel angedeutet, dann kann ich eine Aufforderung zum Rücktritt zumindest nachvollziehen.
Drittens: Wissenschaftler, völlig egal ob Geistes- oder Naturwissenschaftler, sollten in Bezug auf politische Themen keine Sonderbehandlung bekommen. Sie sind Staatsbürger wie alle anderen auch und sollen auch so behandelt werden.
Das schließt ein, dass sie im Namen der Meinungsfreiheit Kritik äußern können und auch, dass sie für ihren Standpunkt argumentieren dürfen, aber es schließt eben auch ein, dass sie eine Regierung mit anderen Vorstellungen akzeptieren müssen. Das ist ja das Dilemma der Gleichheit. Nicht nur solche erleuchteten Wesen wie man selbst ist frei, sondern leider auch diese fast unzurechnungsfähigen anderen Menschen. ;-)
Viertens halte ich grundsätzlich nicht viel von den ewigen Forderungen dieser oder jener soll Zurücktreten. Das wäre jetzt einen eigenen Artikel wert, aber meines Erachtens hat dieses "medienpolitische Instrument" mit dazu beigetragen, dass die politische Landschaf derart zerstört ist, wie sie ist.