Für das sich wandelnde Wahlverhalten, mit dem Ergebnis, dass "Einiges Russland" an Zustimmung verliert, kann man eine vom Levada-Institut initiierte Umfrage erwähnen. Das Levada-Institut ist aus westlicher Sicht unverdächtig ist doch das Levada-Zentrum vom russischen Staat nicht nur unabhängig, es wurde sogar schon 2016 als ausländischer Agent eingestuft, weil es unbestritten Zahlungen unter anderem von Soros, dem National Endowement for Democracy (NED), der Ford-Foundation und anderen transatlantischen US-Stiftungen bekommen hat. Das Levada-Zentrum steht den USA nahe und steht nicht im Verdacht, russische Propaganda zu verbreiten.
Für eine Mehrheit der Russen sind mit Abstand Wohlstand, Stabilität und soziale Sicherheit am wichtigsten, vor Großmachtstreben - sie assozieren dies am ehesten mit der ehemaligen SU. Eine Demokratie nach westlichem Vorbild wird von der überwiegenden Mehrheit abgelehnt, ebenso ein westliches Wirtschaftssystem. Aber auch das derzeitige System unter Putin stößt bei der Mehrheit nicht unbedingt auf große Gegenliebe. Man wählt halt "Einiges Russland" ehr als das geringere Übel. Die KPdRF ist mit der alten KPdSU kaum zu vergleichen - sie ist ehr eine sozialdemokratische Partei.
Zudem sitzt der Schock der 90ger Jahre unter Jelzin noch tief.
Hier der Link zu Levada, ist in Russisch - aber mit Übersetzer kann man gut arbeiten.
https://www.levada.ru/2021/09/10/kakoj-dolzhna-byt-rossiya-v-predstavlenii-rossiyan/
Danke an Herrn Heyden für seinen lesenswerten Artikel. Ich verfolge die Artikel von Herrn Heyden sehr gerne auf NDS.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.09.2021 10:07).