Ansicht umschalten
Avatar von Emrymer
  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Qualitative vs. quantitative Veränderungen

Wäre eine starke Ausweitung der Möglichkeiten zur Lebenszeit-Beeinflussung der Fall, würde sich buchstäblich alles verändern. Darunter auch die Grundlage unseres Zusammenlebens: die Kultur.

Ach?

Es gab so eine Änderung tatsächlich einmal in unserer jüngeren Vergangenheit. Sie ist verbunden mit den Namen Fleming und Penicillium.
https://www.swr.de/wissen/wie-alexander-fleming-vor-95-jahren-das-penicillin-entdeckte-100.html
Es ist für jemand, der nie in einer Welt ohne Antibiotika gelebt hat, schätzungsweise schwer, sich das vorzustellen. Wenn wir Pech haben, wird das Leben unser Lehrmeister sein - wenn resistente Stämme die Uhr zurückdrehen. Aber selbst dann würden wir wissen, daß es wirksame Antibiotika geben kann.

Antibiotika bedeuten eine Lebenszeitverlängerung für viele Menschen um einen Faktor, den bis auf weiteres kein Herumdoktern an DNA & Co. erreichen wird.
Und, hat die Kultur sich groß verändert? Die Menschen sind anspruchsvoller geworden, Traditionen zerfallen zu Staub, Kategorien lösen sich auf... Ach, mei, ich klinge bald wie ein babylonisches Tontäfelchen 🙁... (https://bildungswissenschaftler.de/5000-jahre-kritik-an-jugendlichen-eine-sichere-konstante-in-der-gesellschaft-und-arbeitswelt/ )
Aber im Ernst - die kulturellen Auswirkungen waren doch über weite Strecken marginal.

Aber warum sollten irgendwelche quasimagischen Praktiken zur Selbstzombifizierung einer Oberschicht, die nicht weiß, aus welchem Fenster sie ihr Geld noch schmeißen soll, die Kultur ändern, wenn selbst dem Penicillin kein solcher Erfolg beschert war? Dabei hat das ja tatsächlich in die Breite gewirkt.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten