Ansicht umschalten
Avatar von Aneri_2021
  • Aneri_2021

754 Beiträge seit 07.10.2021

Re: Qualitative vs. quantitative Veränderungen

Na ja, ich sehe schon ein Unterschied in von dir beschriebenen Lebensverlängerung durch Abwehr des schädlichen Umwelteinflusses und derzeitigen medikamentösen Lebensverlängerung, der innere alterungsprozesse hemmt. Der erstere bleibt doch in Rahmen der kulturellen Erfolge, die uns von Umwelt schutzen wie etwa die Bekleidung von Kälte. Der letzte ist keine Therapie mit Heilung am Ende. Man bleibt an diesem pharmazeutischen Zitze hängen ab gewissen Alter/Krankheit bis Lebensende. Streng genommen sind wir nicht wie früher von unsrer Umwelt streng souverän (absolut souverän sind wir nimmer gewesen, aber da ging es eher um soziale als kulturelle Umwelt).

Wäre eine starke Ausweitung der Möglichkeiten zur Lebenszeit-Beeinflussung der Fall, würde sich buchstäblich alles verändern. Darunter auch die Grundlage unseres Zusammenlebens: die Kultur.

Ich glaube, diesen Satz kann man verschieden deuten. Kultur ändert sich fortlaufend, mal schneller mal langsamer. Wenn Autor meint, dass die Kulturveränderung beschleunigt sich, da bin ich ganz anderer Meinung. Ändert es sich qualitativ, könnte ich auch zustimmen. Leider ging der Autor nicht weiter diese Spur.

Wenn wir über Gesellschaft im Ganzen denken, dann müssen wir überlegen, welchen Anteil und wie die jungeren Generationen auf sie haben. Wir wissen über den Eltern-Kinder Konflikt. Es ist nicht einfach ein pubertäre Konflikt. Es ist Konflikt der frischen Junglingen mit konservativen "eingerosteten" Blick der Eltern. Diese Konflikt betreibt eine Welle, die auf gesellschaftliche Evolution auswirkt. Mit der Alterung der Gesellschaft wird die Welle immer schwächer, es wird immer weniger "frischen Luft" und für die Evolution der Gesellschaft wirkt es nachteilig.

Ich erinnere schon vor Jahren hatte ich eine ältere Frau bei der Gelegenheit gefragt, was empfindet sie in ihrem schon weit fortgeschrittenen Alter als besonders nachteilig. Sie vermisst Neugier, hat sie gesagt. Ich denke, es trifft auf dem Punkt, die ich mit meiner Beobachtungen, meiner Erfahrung gemacht habe. Ja man kann auf materielle Ebene die Körper gegen Älterung immer mehr ausrusten. Wie macht man es mental? Allen diesen Unsinn mit mit verbindung von neuronalen Netzen und erweiterten Bewusstsein etc. glaube ich nicht, weil man versteht die mentale Ebene als blose Auswirkung der materiellen Ebene. Sie bedingen aber sich gegenseitig. Es ist zudem eine perfekte Schifriermaschine, da ich mit dem jedem Gedanke ändere die Code...

Und noch, was uns unweigerlich erwartet: Eine Diskussion über die gewollte Ende. Wenn man künstlich das leben verlängert, muss man Maßnahmen treffen, das Leben bei Nichtwollenleben zu beenden. Menschenwürdig. Ich habe zwei pflegebürftigen Mütter, mein Vater hat mit 90 nach 3-jähriges Leid gestorben, ich weiß wovon ich spreche. Und mir wird Angst und Bange um das, was mich erwartet...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.07.2024 14:43).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten