Die alteingesessene Bevölkerung Irlands sprach das Gälische. Die englischen Eroberer führten ihre Sprache zwangsweise ein, die Übernahme des Englischen geschah durch Druck und Schikane.
Nun sind die Leute, die das betraf, zwar längst tot, aber da es wohl wenige konfessionelle Mischehen gab, sind die nordirischen Katholiken immer noch praktisch die Nachfahren der unterdrückten Einheimischen und die Protestanten diejenigen der Eroberer.
Da sich Macht und Pfründe aber vererbt haben, bedeutet dies auch, dass man dazu Zugang als Katholik nur dann bekam, wenn man mit der eigenen Familientradition brach, wenn überhaupt. Am besten, man wanderte nach Amerika aus.
Die hier aufgestellte Forderung nach "nur Oxford-Englisch" - die ja in der Vergangenheit die gelebte Praxis war, führte zum jetzigen Zustand. Und diese Forderung ist im Kern faschistoid. Sie erachtet das Gälische als minderwertig, nicht nur nutzlos, sondern sogar überflüssig und schädlich, als etwas, das bekämpft und ausgerottet werden muss. Also französische Sprachpolitik auf Irland übertragen oder die Bekämpfung der Dialekte in Deutschland durch Schulen und Massenmedien.
Denjenigen, die ihre kulturelle Identität in der Öffentlichkeit pflegen und diskriminierungsfrei leben wollen, nun eine rechte Gesinnung unterstellen zu wollen, ist unter diesem Aspekt geradezu dreist. Denn die eigene Forderung nach sprachlicher und kultureller Homogenität ist ja selbst das Paradebeispiel für Faschismus.