Captain Data schrieb am 29.01.2023 16:39:
Natürlich kann man sparsam fahren. Aber dann kauft man sich eben keinen sportlichen Nobelhobel, sondern von Anfang an einen Kleinstwagen mit geringem Spritverbrauch - oder eben einen Kleinstwagen mit E-Antrieb.
Seltsamerweise ist der Markt für E-Klein(st)wagen völlig unterversorgt. Was haben wir da? Den Renault Zoe und den E-Corsa. Es fehlen der E-Fiesta (Ford stampft den Fiesta ein, keine E-Variante geplant), ein E-Fox bzw. E-Lupo. Von Audi, Mercedes & co erwarte ich gar nicht, dass sie eine kleine E-Variante anbieten, ist auch gar nicht deren Kundenkreis.
Ich rede tatsächlich von E-autos mit einem 15kw/h Verbrauch, die es tatsächlich auch schon gibt. E-autos mit 200Ps+ und Preisen oberhalb von 40.000€ sind weder für`s Klima, noch für den Umstieg von Fossil auf Elektro, noch für mich langfristig von irgendeinem Interesse/irgendeiner Bedeutung... ...Tschuldigung, dass ich das nicht gesagt habe.
Was zu brummen scheint sind Pseudosportwagen. Die können zwar theoretisch 300km/h schaffen, kein Problem dank Drehmoment direkt am E-Motor. Aber dann ist die Reichweite zum Teufel. Deshalb juckelt der Tesla eben im Windschatten des LKW rum, damit er wenigstens auf 80% der vom Hersteller angegebenen Reichweite kommt.
Diese Autos sind auch -wie gesagt- keine Autos, die einen vernünftigen Beitrag zur Energiewende/dem Klimawandel bilden. Das sind einfach nur (zugegebenermaßen sehr interessante!) Spielzeuge für Besitzer, die sich das leisten können.
Übrigens: der Twizy schafft 100km Reichweite mit 6,5kWh Speicherkapazität, davon sind aber nur rund 80% real abrufbar. Des ist weniger als halb so viel wie deine Angabe. Und ich fahre täglich 60km (einfache Pendelstrecke ca. 25 - 30km). Da passt der grad rein.
Für mich ist sogar der VW ID3 kein Modell, dass die automobile Zeitenwende einleiten wird. Das ist eher der E-up, der allerdings mit 15kw/h verbrauch, 85Ps, 35kwh Batterie und unter 20.000€ anschaffung nur alle 2 Jahre mal von VW in 10-20000er Stückzahlen (weltweit!!!) aufgelegt wird. Und genau der wäre für MICH interessant, denn die täglichen 50km am Tag lege ICH aktuel mit einem 60Ps UP 3Zylinder für 15.000€ und mit 4,5l Durchschnittsverbrauch zurück... ...und genau dafür will ICH eine e-Alternative.
Wer zahlt, sollte auch die Musik bestimmen. Ich darf in meinem Falle aber die Garage nicht aufrüsten, der Vermieter spielt einfach nicht mit. Aber ich sehe NICHT (!) ein, dass ich die Investitionskosten habe und dann für 7 Cent die Kilowattstunde was einspeisen "darf", um dann für 50 - 60 Cent zzgl. anteilig Grundgebühr den Strom zurückkaufen soll.
Sehe ich auch nicht ein. Daher finde ich ein E-auto als Fortbewegungsmittel UND Strompuffer durchaus interessant, denn damit kann ich immerhin einige 100kw/h, die ich selbst produziert habe, auch selbst verbrauchen und spare dabei echte 50ct pro kw/h... ...dank Batterie auch abends/nachts!
Dazu kommt:
Wenn ich 50km am Tag fahre, dann bezahle ich an Sprit bei 4,5l Verbrauch täglich auch ca. 4 € an Sprit. Mit einer 10KWP PV-anlage und der E-batterie als Puffer, kann ich durchaus an 100 Tagen im Jahr damit knapp 15€ am Tag einsparen (1500€ pro Jahr)
Durch Spitzenzeiten im Sommer kann ich dazu evtl. noch den ein oder anderen Hunderter mit der Einspeisung ins Netz dazuverdienen...
Aber nochmal:
E-autos mit einem "Sprit"verbrauch von über 25kw/h und Anschaffungspreisen jenseits der 40.000€ sind für mich völlig uninteressant!
ICH jedenfalls kauf keinen 280Ps Boliden mit 10l Spritverbrauch für über 40k, um damit im Schnitt nur 30-50km am Tag zu fahren...
...und maße mir gleichzeitig an, mich ernsthaft und guten Gewissens über die hohen Energiepreise aufregen zu dürfen.