Die im Artikel kolpotierten 50 Ct. Ladestrompreis (öffentlich) sind ein feuchter Traum für die allermeisten BEV-Fahrer. Die Realität liegt bei "ab 69 Ct." und reicht "bis über 100 Ct." Je nachdem ob man sich mit unzähligen Ladekarten und Apps herumärgern will oder nicht. Ich nenne sowas Freudenhaus-Tarife.
Diese angesprochenen 50 Ct. sind aber ziemlich genau der Break Even für BEVs. Bei ca. 20 kWh/100km Verbrauch (Jahresmittel) liegen wir so bei Stromkosten von 10€/100km und das ist in etwa das Niveau das gute Verbrenner erreichen.
Ich selbst bin zu über 90% Wallbox-Lader mit 29 Ct. Strompreis. Das wären umgerechnet 6€/100km und ist damit konkurrenzlos günstig verglichen mit allen möglichen Verbrenner-Varianten. Auch wenn das Fahrzeug im Anschaffungspreis teurer wäre ....
... ist es aber in Wirklichkeit nicht. Ich fahre jetzt wie vorher ein Kompakt-SUV und beide - Verbrenner wie BEV - kosten um die 60k Listenpreis.
Fazit: der größte Hemmschuh beim Ausbau der Elektromobilität sind die öffentlichen Ladepreise. Wir stehen heute was die Ladetarife angeht ungefähr an einem vergleichbaren Punkt wie beim Beginn der Mobiltelefonie als Roaminggebühren die Szene beherrschten. Bei diesem Stand ist ein BEV nur für den wirtschaftlich zu betreiben, der über eine eigene Wallbox verfügt und dieser Markt scheint mir halbwegs gesättigt oder zumindest kaum ordentliche Zuwachsraten zu versprechen. Andere Länder bei denen die Autos ja auch nicht unbedingt billiger sind, sehr wohl aber der Strom, haben dieses Problem nicht und erreichen daher auch ordentliche Zuwachsraten.
Die (böse!!1) EU hat seit 01.01.25 übrigens ein paar Regulierungen bzgl. der Ladeinfrastruktur nd den Tarifen auf den Weg gebracht (z.B. disriminierungsfreies Roaming) die hier durchaus Linderung bringen könnten. Das warte ich mal ab.