Timothy_Truckle schrieb am 07.01.2025 16:45:
Erst mal braucht man gar keine 22kW an der Wallbox, weil so gut wie kein aktuelles Fahrzeug so schnell daran laden könnte.
Und dann ist es so, dass sehr wohl 22kW am Hausanschluss "einfach so rum liegen". Hausanschlüsse haben in D mindestens 33kW, meist aber 44kW, schon seit seeehhhr vielen Jahrzehnten.Und dann ist es ja so, dass das EAuto diese 11 oder 22kW gar nicht ständig rund um die Uhr benötigt. Das Zauberwort heißt hier Lasertmanagement. Damit lassen sich dann auch eine eniem "kleinen" 33kW-Hausanschluss mehr als 4 Autos laden.
+1.
Es gibt ja auch smarte Wallbox-Systeme, die mit (vom Elektriker installierten) Stromsensoren den tatsächlichem Strom am Hausanschluss messen. Und die die Ladeleistung danach regeln können.
Zahlenbeispiel: Der Hausanschluss von einem kleinen Mehrparteienhaus mit 8 Wohnungen ist mit 63A bzw. 43 kW abgesichert. Weniger als 63A dürften da unüblich sein, weil schon bei 5-7 gleichzeitig eingeschalteten Großverbrauchern an einer Phase (Wäschetrockner, E-Herd, Spülmaschine, Waschmaschine) die 63A überschritten werden können.
Im Schnitt wird jede Wohnung grob 500 Watt brauchen (500 Watt im Schnitt = 4400 kWh im Jahr). Das heißt, dass im Schnitt von den 43 kW ganze 39 kW zum Laden von E-Autos verfügbar sind - nur eben nicht immer.
Und genau da kommt das smarte Wallbox-System ins Spiel. Wenn gerade 35 kW verfügbar sind und sonst niemand in der Tiefgarage lädt, kann ein einzelnes Auto gern 22 kW haben, sofern es das unterstützt. Schalten am Feiertag mittags 5 der 8 Wohnungen ihren E-Herd samt Backofen ein, erkennen die Stromsensoren, dass da z.B. schon 55A Last auf der 63A-Sicherung sind, und lassen für diese Zeit nicht zu, dass ein E-Auto geladen wird. Wenn der erste Bewohner seinen Herd ausmacht, kann mit 11 kW geladen werden. Und so weiter.
Alles kein Hexenwerk.