xj12 schrieb am 08.01.2025 08:03:
Da so etwas beim Netzbetreiber angemeldet und genehmigt werden muss, ging logischerweise die Anfrage da hin.
Antwort - nicht genug Leistung, dafür müssen wir einen neuen/zusätzlichen Hausanschluss bestellen.
Aber vermutlich haben die einfach gar keine Ahnung von Lastmanagent usw.
Da kommt mir ein Gedanke, der hier vermutlich willkommener als meine sonstigen Überlegungen ist ;)
Eine Eigenschaft (Ziel und Problem zugleich) von Lastmanagement im Gebäude ist, dass der Hausanschluss realistischerweise annähernd voll belastet werden kann. Hat das kleine Mehrparteienhaus mit knapp 10 Wohnungen z.B. 63A-Sicherungen an jeder Phase, können zwecks Lastmanagement realistisch für eine längere Zeit z.B. 55-60 Ampere pro Phase gezogen werden. 40 kW für das ganze Gebäude.
Das heißt: An einen 630 kVA Umspanntrafo (von 20 kV Mittelspannung auf den normalen 230/400V Drehstrom), wie er meines Wissens nach gern in den kleinen Trafohäuschen steht, kann man gerade mal 16 dieser Gebäude anschließen, ehe man den Trafo überlasten würde.
Vielleicht kann man vorübergehend etwas Überlast tolerieren (solche großen Trafos brauchen bei mäßiger Überlast Stunden, ehe sie zu heiß werden) und auch 20 Gebäude an einen Trafo hängen, aber auch dann wirkt ein Umspanntrafo pro ca. 150 Wohnungen ziemlich wahnsinnig. Klar gibt's auch stärkere Trafos als 630 kVA, aber dann werden halt die Stromstärken und Kabelquerschnitte auf der 230/400V-Seite zunehmend irrwitzig (1000 Ampere pro Phase wären 690 kVA).
Überspitzt gesagt, braucht man eigentlich keine Verteilerkästen mehr und kann die allesamt durch Trafohäuschen mit eigener 20 kV Zuleitung ersetzen. Dass ein 630 kVA Trafo wohl im Leerlauf ca. 1,5 kW verbraucht, könnte man da auch noch erwähnen.
Ich halte für plausibel, dass da die wahren Probleme von "massenhaft E-Autos daheim laden" liegen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.01.2025 11:41).