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  • bbirke

mehr als 1000 Beiträge seit 22.12.2004

Klingt gut, Verbesserungen statt "zurück in die Steinzeit"

Wer umweltschädliche Wirkungen von Auto und Flugzeug bekämpfen will, muss eben gleichwertige Alternativen schaffen, was sowohl E-Mobilität sein kann, als auch eine Bahn, die es an Geschwindigkeit und Komfort mit dem Flugzeug aufnehmen kann.

Kaum etwas behindert so sehr Klimaschutz, wie die Gegner von Bahnausbau, die uns bei der Zuckelbahn des 20. Jahrhunderts halten wollen (nur Windkraftgegner sind noch schlimmer). Wenn es keinen Deutschlandtakt und keine qualitativ konkurrenzfähige Bahn gibt, dann muss eben Auto gefahren oder geflogen werden. Die jahrzehntelangen Planungs- und Gerichtsverfahren und Blockaden blockieren auch den Klimaschutz, weil jedes Projekt auch irgendwo ein NIMBY ist. Mit dem "Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz" (MgvG, heißt wirklich so) hat man endlich eine notwendige Antwort darauf gefunden; dann entscheidet eben nur noch ein Gericht, und es muss schnell gehen. Eine Entwicklung vielleicht vergleichbar der Impfpflicht, nur schon über viel längere Zeit.

Die rückschrittliche und demobilisierende "Verkehrswende", die schon seit vielen Jahrzehnten immer wieder den Menschen wie ein Damoklesschwert über die Köpfe gehängt wird, ist von allen rückschrittlichen "Wenden" die einschneidendste und sollte deshalb endlich auf dem Müllhaufen gescheiterter, letztlich brutaler Zwangsvorstellungen landen. Wer will, kann ja zu den Amischen in die USA gehen, oder hier vergleichbare Kolonien gründen. Von daher ist es gut, dass auch die Grünen bei entsprechenden Zwangsmaßnahmen nicht mitmachen, sich endlich vom Negativimage der Gängelungs-, Verbots- und Rückschrittspartei verabschieden.

Last but not least machen gerade solche Forderungen, wie nach so einer "Verkehrswende", Angst vor einem Anpacken des Klimaproblems. Die ganzen Verzichtszwänge und Einschnitte ergeben zusammen eine Katastrophe, die ungebremstem Klimawandel in ihren Auswirkungen zumindest mittelfristig ähnlich wäre. Ich hoffe, dass die "Ampel" da nicht nur Zweckoptimismus verbreitet, während am Ende doch entweder Zwangsmaßnahmen oder Nichtstun stehen. Dennoch ist es richtig, wenn man Klimaschutz-Maßnahmen ergreifen will, erst mal zu überlegen, wie das mit möglichst wenigen Einschnitten in die Lebensqualität geht, nicht erstmal überlegen, wie man den Leuten das Leben zu einer puritanischen Hölle aus Mangelwirtschaft und Teuerung machen kann.

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