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  • bbirke

mehr als 1000 Beiträge seit 22.12.2004

Und was wäre eine -akzeptable- Alternative?

"Zurück in die Steinzeit" (oder ins Mittelalter oder ins Jahr 1900) kann ja wohl nicht die Lösung sein, was Umweltbelastungen durch Verkehrsmittel und Konsumgüter angeht. Diese ganzen Demobilisierungs-Forderungen, den Leuten Autos und Flüge verbieten oder extrem verteuern und sie auf das Mobilitätsniveau vor dem 2. Weltkrieg zurücksetzten zu wollen, wären bei Umsetzung eine ähnlich schlimme Katastrophe wie ungebremster Klimawandel.

Und was für ein Steuerungssystem soll es dann in der Wirtschaft und Gesellschaft geben. Meistens ist der private Profit Fortschrittstreiber, auch, wenn manche Fortschritte fragwürdig sind und allzu oft den Leuten nur unnötiger Krempel aufgedrängt werden soll. In klassisch sozialistischen Ländern hing alles am Staat als Akteur, machte er Fehler, gab es keine Alternative, machte er nichts, so machte niemand was. Die Sowjetunion und China hatten früher zwar in staatlich initiierten Kampagnen durchaus erhebliche Leistungen im technischen und industriellen Bereich erbracht, aber mindestens so brutal wie im Kapitalismus. Und wenn es in die Hose ging, wie zumindest großteils der "Große Sprung nach vorn", Kollektivierung der Landwirtschaft, Lyssenkoismus oder die "Vier Plagen" (u.a. Spatzenvernichtung) in China, gab es überhaupt keine Kontrolle, und die toten Pferde wurden bis zur totalen Katastrophe weiter geritten.

Selbst, wenn es nicht ein totalitäres System wie in diesen Staaten wäre, so wäre dennoch der Staat der einzige Akteur, wesentlicher Bedarf würde entweder gar nicht gesehen oder anerkannt, weil nur ein fernes Zentralkomitee über jedes Detail des Wirtschaftslebens entscheidet.

Kapitalismus, und damit der Grundtrieb der Gier, sind gewissermaßen die Atomkraft westlicher Gesellschaften, mit dem Problem, dass es bislang keine brauchbaren alternativen Energien für diesen Zweck gibt. Von daher bleibt nur, den privatwirtschaftlichen Kapitalismus mit einem bestmöglichen Containment und redundanten Sicherheitsmaßnahmen zu versehen. Für Großprojekte, die keinen kurz- oder mittelfristigen Profit versprechen, gerade auch im Kontext des Klimaschutzes, können dann immer noch der Staat und ideelle Initiativen, Stiftungen usw. einspringen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.11.2021 15:24).

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