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  • Abtrünniger Zauberer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2012

Re: Wieso nicht pragmatische Lösungen suchen?

Da es sich um LiFePO4-Akkus handelt, haben die rund 3000 Zyklen Lebenserwartung bzw. sind nach allerspätestens 12 Jahren "durch". Damit hat man eine Austauschrate von 8% im Jahr. 8% von 600 Milliarden sind 48 Milliarden Euro, die jedes Jahr an Wartungskosten anfallen, um defekte Akkus auszutauschen.

"3000 Zyklen Lebenserwartung" ist nicht das, was Sie darunter verstehen:
Es bedeutet, dass der Akku nach 3000 Voll-Zyklen (von 100% geladen auf 0% und wieder voll auf 100%) noch eine Kapazität von 80% der Originalkapazität besitzt. Damit gilt er für Autos als unbrauchbar und sollte sein "Second Life" als stationärer Speicher antreten. Im Gegensatz zum Auto, wo 20% weniger Ladekapazität 20% weniger Reichweite betragen und sich ein Austausch daher lohnt weil Reichweite für ein Auto entscheidend sind, spielen Gewicht und Platz bei stationären Akkus eine sehr weit untergeordnete Rolle. Sprich der Akku wird weit länger betrieben als 12 Jahre, auch wenn er nicht mehr 100% seiner ursprünglichen Kapazität besitzt und wird eher "nachgerüstet" mit frischen Akkus um wieder die ursprüngliche Gesamtkapazität zur Verfügung zu stellen.
Dazu kommt dann noch, dass die "Lebenserwartung" (wie gesagt, 80% der ursprünglichen Kapazität) bei einer 20% Minimum - 80% Maximum Ladung auf 10.000 Zyklen ansteigt.

Wenn wir auf https://www.stromdaten.info/ANALYSE/p2g2p/index.php rumexperimentieren kommen wir auf einen real gebrauchten Wert von ca. 1TWh Tagesspeicher als Sweet-Spot. Bei einer 20-80-Ladung hätten wir also mit ihrem 2TWh Tagesspeicher mit 1,2TWh tatsächlich verfügbarem Speicher noch Puffer und kämen auf 10.000 Zyklen - also 27 Jahre bei 1 Zyklus pro Tag (was auch nicht stimmt wenn Sie in der Simulation sich mal die Füllstände des Speichers und die entnommene Tagesmenge aus dem Speicher angucken...)

Realistisch ist das aber nicht, es wird wohl erstmal auf 1TWh mit fluktuierender Zyklenzahl hinauslaufen. Aber auch hier wird die Lebenserwartung wohl nicht so sehr von der Zyklenfestigkeit sondern von der kalendarischen Lebenserwartung bestimmt, da letztere vermutlich kleiner ist und auf 20 Jahre geschätzt wird.

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