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  • TheCalyx

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2010

Re: Vom Verlust der eigenen Kritikfähigkeit

Ich habe schon bei deiner ersten Antwort gemerkt, dass du gerne Strohmänner abbrennst.

Das mag dich monologisierend kurz erwärmen, aber dass es dich oder gar andere über den Winter bringt, das bezweifle ich. Außerdem ist ja menschenfeindlich Klimaextrem, dafür wurde hart gearbeitet. Doofes Klima, blöde Umwelt.

Wie spät ist es eigentlich?

Es ist ein bisschen tragisch, dass Linkskonservative Marx nicht oder falsch in eine digitalisierte Welt weiterdenken können, in der längst das Stehende und Ständische verdampft, daraus aber leider kein Sozialismus werden will.

Woran es wohl liegt?

Die erste Erkenntnis wäre mal, dass Industriearbeitsplätze in einer sogenannt kapitalistischen Marktwirtschaft keine Sozialprogramme sind. Und dankenswerterweise müsste man ohne Lohnarbeit auch nicht depressiv werden, wie der Volkswirtschaftspsychologe De Masi das herzerweichend fürsorglich anführt. Man kann sich heute ganz gut selbst oder mit anderen beschäftigen, sofern man ein ausreichendes Einkommen hat. Gesund und kreativ ist. Und sich bildet.
Hat man staatlich garantiert kein Einkommen, dann tut es natürlich auch ein gutbezahlter Arbeitsplatz in der Rüstungsindustrie. Man muss dann eben Prioritäten setzen.
Prioritöten, sozusagen.
Besser noch, als bei den uniformierten Mobs des Kapitals den Knüppel zu schwingen und Mitmenschen mit Strom zu versorgen.
Und selbstverständlich funktioniert keine Lösung, wenn im linkskonservativen Spektrum Einkommen und Arbeit ein und dasselbe sind. Zu lange wurde eingebläut, ein gutes Leben steht nur jenen zu, die wirtschaftlichen Nutzen haben. Da muss es Ängste auslösen, wenn man ihn verliert.

Auch ist es natürlich Stuss, zu behaupten, Krieg oder Frieden spielen keine Rolle. Nur habe ich das auch nicht behauptet.
In Deutschland ist eben (noch) kein Krieg, zumindest kein konventioneller. Daher kann und sollten sich insbesondere linke Parteien hier positionieren. Das zu priorisieren und/ oder sich medial katalysiert darüber zu spalten, ist natürlich ziemlich dumm. Die marktkonforme Presse weiß, wie man die Emotionalen und Traditionellen zum hopsen bringt.

Den Armen im Lande hilft das freilich nicht und es ändert auch nichts an der von dir zurecht monierten staatlich subventionierten Verbilligung der Arbeitskraft. Nichts Denkbares wird etwas daran ändern im bestehenden System, wenn man ein staatlich garantiertes Grundeinkommen für undenkbar hält. Leistungslos, Gießkanne.

Der Lumpeninvestorin lacht.

Einfach zu drollig, wie wir hier unten untereinander zankend über Stöckchen springen.

Unterhaltsam.

Dabei ist es doch gut.

Auch, wenn es nicht die eigentliche Lösung ist, ist ein bisschen echtes sozialdemokratisches Potenzial besser als nichts und auch sehr koalitionsfähig.

Gerade weil es nicht linksprogressiv ist.

Wünsche viel Erfolg, bin äußerst gespannt.

Du wirst mich nun entschuldigen, ich habe lumpenantiintellektuelle Dinge zu tun.

Partei, errette uns wer kann, wir hassen Ikonen.

Amen

Calyx

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