markesmith schrieb am 31.12.2023 23:21:
Es gibt in allen Altersstufen Menschen, die entschieden nicht vom Nutzen der Omnipräsenz des Smartphones überzeugt sind. Die haben vielleicht nicht "noch kein Smartphone", sondern es möglicherweise schon wieder abgeschafft.
Besitzen und nutzen sind auch zweierlei: Nicht jeder, der eines hat, setzt es immer und überall für alle Zwecke ein.
Grundsätzlich gebe ich meine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht an ein Smartphone ab.
Die gegenteilige Erwartungshaltung empfinde ich schon als übergriffig: Ob und wofür ich ein Smartphone einsetze, geht niemanden etwas an. Daraus Rückschlüsse auf Intelligenz oder Lebenstüchtigkeit zu schließen, halte ich für anmaßend und diskriminierend.
Zu Weihnachten gab es folgende Szene bei uns. Meine Stiefmutter (92 Jahre) hat meinen Dad angezählt, warum sie kein Handy hat. Vor über 10 Jahren hat ihre Tochter ihr ein Handy schenken wollen und sie hat sich mit Händen und Füßen gewehrt. Sie braucht es nicht, man soll sie mit dem Scheiß in Ruhe lassen. Jetzt bereut sie es und mein Dad ist Schuld, weil er ihr nicht anständig gesagt hat, dass sie das Handy annehmen soll (hat er, aber nur einmal). Sie hat meinen Dad vorgeworfen das er sich "heimlich" Tablet und Handy von mir hat anschaffen lassen und sie außen vor gelassen hat. Das sie jetzt von ihm abhängig ist und es richtig problematisch wäre wenn er vor ihr stirbt.
Kurz davor hat eine mir bekannte DJane (57) gemerkt das sie sich nicht hätte wehren sollen, weil sie jetzt gerne ihre DJ-Tätigkeit mehr mit den Computer machen würde, aber völlig überfordert ist. Sie bereut es sehr sich so gewehrt zu haben.
Sich Computern und Smartphones ganz zu entziehen, wird mit 99% Sicherheit in Zukunft Probleme bereiten.