The Real Maniac schrieb am 08.05.2019 00:28:
In den wenigsten Radsportvereinen, die sowieso über erheblichen Mitgliederschwund klagen, wird noch das im Feld fahren gelehrt. (In den 1980er kam ich noch in den Genuss dass von der Pike auf gelehrt zu bekommen...)
Dito bei mir. Sogar noch mit Übungseinheiten mit Bahnrad auf der Aschenbahn. Cross im Winter war auch Usus, schon zum Ausbau der Radkontrolle
Allerdings, um beim genannten Beispiel zu bleiben: seinerzeit musste man auch noch bei jedem Schalten eine Hand vom Lenker nehmen - und war schon deshalb in dieser Disziplin geübter und risikobewusster
Mal davon abgesehen ist das Durchschnittsalter in diesen Vereinen 40+x und kaum Jugendarbeit... Ausnahmen bestätigen die Regel...
Es sind allerdings nach dem Boom Anfang der 2000er sehr vieler Leute mit schon höherem Alter eingestiegen - mit ganz anderen Interessen als früher die Jugendlichen. Ältere haben schlicht keine Lust erst mal 1-2 Jahre bei Radrennen ständig abgehängt zu werden oder auf die Nase zu bekommen bis sie in der Lage sind gut mitzufahren oder auch mal was zu gewinnen.
Der Trend hat sich analog Laufen und Triathlon vom klassischen Radsport mit den Fahrern als Akteur und Attraktion zum Event entwickelt, bei dem die Teilnehmer Kunden sind. Folge: Jede Menge Leute, die bei den großen Events an den Start gehen und voraussetzungslos "Rennen" fahren, das aber nie gelernt haben und folgerichtig auch nicht wirklich beherrschen. Und mindestens fahrtechnisch dabei häufig überfordert sind.
Der BDR hat sämtliche Vereinsarbeit sabotiert und mit vollkommen irrwitzigen Vorschriften und Regeln den Amateur-Radsport quasi abgewürgt, dass es nun einen Haufen Hobby-Radsportler gibt, welche allerhöchstens in losen Gemeinschaften organisiert sind, aber so gut wie keiner mehr mit einer Amateur-Renn-Lizenz...
Ich hatte eher den Eindruck, dass der BDR da überwiegend hilflos einer Entwicklung zugeschaut hat mangels eigenem Konzept. Die Vorschriften kamen überwiegend woanders her: die Limitierung von Fahrerfeldern haben zB die Versicherer erzwungen und die Ordnungsbehörden - letztere haben auch aktiv diverse frühere Traditionsrennen (zB DO-Brackel) mit Auflagen versenkt
Und Übungsleiter: da sind mittlerweile weit über das in den 80ern übliche Voraussetzungen/Qualifikationen Pflicht. Was man sich da trotzdem noch mittlerweile an persönlicher Haftbarkeit zusätzlich ans Revers klebt, wenn man irgendwo Übungsleiter für den Nachwuchs macht, ist Abschreckung pur