Das System selbst ist der Fehler.
Der ganze Finanzmarkt ist ein von der tatsächlichen Produktion abgekoppelter Bereich, der zudem aus sich selbst Gelder generiert. Gepaart mit dem Zinsensystem, das den Wachstum solange vorantreiben muß, bis es zusammenbricht, sind das Faktoren, die Eines verdeutlichen: Banken sind Teil des Wirtschaftssystems. Man könnte also wahrheitsgetreu behaupten, daß keine Bank systemrelevant sei -- oder eben alle. Aber niemals nur einzelne Banken.
Gerettet werden nur Lobbyisten.
Außerdem ist es doch das stets heruntergebetete Mantra des Neoliberalismus, daß sich "der Markt" schon "selbst reinige". Warum erhält man Geschwüre am Leben? Die müssen herausoperiert werden oder natürlich rauswachsen, bis sie abfallen und sterben.
Allein die Unsitte, daß derjenige, der sein Geld zur Bank trägt (egal, wie hoch die Beträge nun sind), für die Verwaltung auch noch einen Obulus zu entrichten hat, während gleichzeitig der soziale Zwang vorhanden ist, daß ohne ein Bankkonto nichts geht, ist an Groteske kaum zu überbieten. Das ist wie eine Steuer, die aber nicht dem Staat zugute kommt, sondern privaten Finanzinstituten.
Ansonsten teile ich das Resumée der Autoren, daß es wohl nicht lange dauern wird, bis die erste Bank zusammenbricht (oder auch: zusammengebrochen wird), sobald EDIS etabliert ist. Schließlich erlaubt es, wie auch die Autoren angedeutet haben, die Geldverteilung von Steuerseite hin zum privaten Bankensektor. Damit wird eine dauerhafte Bankenrettung durch Volkswirtschaften permanent im EU-Raum etabliert, und die Banker können sich beruhigt zurücklehnen, während sie de facto mit Steuergelder Wetten abschließen.
Allerdings hätte der Ton deutlich professioneller ausfallen können, und mit der Interpunktion sollten sich die Autoren ebenfalls noch einmal befassen -- da war offensichtlich der Chefredakteur pinkeln, als der Artikel korrektur gelesen werden sollte. So etwas unkorrigiert online zu stellen, das ist für die Reichweitengröße dieses Magazins schon etwas peinlich.