Das Muster ist ja bekannt, wenn man etwas sinnvolles und gut funktionierendes Abschaffen will wie die Umlagefinanzierte Rente oder eben das EEG muss man es vorher madig machen.
Als die EEG Umlage noch bei 2 Cent lag hat man ohne Not davon auch noch längst marktreife thermische Anlagen, wie Pelletheizungen und dergleichen subventioniert und sogar Bestandsanlagen wurden plötzlich förderfähig. Dann kam man auf die Idee man müsste Ausnahmen für große Verbraucher machen, was kontraproduktiv dazu führte das Unternehmen ihren Stromverbrauch erhöhten um eine Ausnahmereglung zu bekommen. Irgendjemand kam auch auf die brillliante Idee das man Off-Shore-Windanlagen, die so schon teurer sind als Anlagen an Land stärker zu fördern obwohl die nix produzieren, weil die Netzbetreiber gepennt haben auch irgendwie entschädigt werden müssen. Und dann kam noch der saublöde Vorschlag man müsste eigentlich ein paar Kohlekraftwerke vorhalten und warum finanzieren wir deren Stillstand nicht aus dem EEG Topf. Eigentlich haben wir in Deutschland nicht mit dem befürchteten Blackout zu kämpfen, sondern mit massiven Überkapazitäten(50 TWh im letzten Jahr)die den Börsenpreis versauen und damit die EEG Umlage hochschnellen lassen.
Die EEG Umlage wurde mal unter Führung von Hermann Scheer(SPD) und allen Parteien des Bundestages als echtes Parlamentsgesetz eingeführt. Es war gut durchdacht und hat in unglaublicher Geschwindigkeit zu moderaten Kosten eine ganze Industrie aus dem Boden gestampft. Wenn man nun in Foren ließt von "Rot-Grün-Versifften" und "Ökodiktatur" kommt mir die Galle hoch, fern jeder Sachkenntnis werden die Grünen für eine Politik verantwortlich gemacht welche die CDU/CSU maßgeblich gestaltet haben um nicht zu sagen sabotiert haben. Das Merkel weg müsse, fiel diesen selben Meinungskoryphäen dann aber erst zu einem ganz anderen Thema ein.
Aber seit die CDU und ihr jeweiliges Anhängsel seit der Machtübernahme von Merkel am EEG herumgedoktert haben wird das Geld aus dem EEG Topf für alles mögliche verwendet nur nicht wirklich für den Ausbau der Erneuerbaren.
"Die Energieexperten des Bundesverbandes Erneuerbare Energien [BEE] haben errechnet, dass der Anteil der Förderkosten für erneuerbare Energien im Jahr 2014 nur bei 42% lag [2,61 Cent von 6,24 Cent]. Der gefallene Börsenpreis verschlang 23% [1,45 Cent] und die Industrieprivilegien machten ein Fünftel der Umlagekosten [1,15 Cent] aus."
Quelle: http://strom-report.de/eeg-umlage/#eeg-umlage-auszahlung
Momentan laufen die Kohlekraftwerke durch, weil sie aufgrund des perversen Marktmechanismus der EEX am "günstigsten" produzieren können. Neue GuD-Kraftwerke werden nicht genutzt obwohl sie Stromschwankungen besser ausgleichen könnten. Auch Pumpspeicherkraftwerke werden kaum genutzt und haben mit der Insolvenz zu kämpfen. Die Spitzen werden Exportiert bzw. man versucht mit Leitungen die Überschüsse zu verteilen, was Mrd. kostet und über die Netzentgelte finanziert werden wird.
Man könnte auch Atom- und Kohlemeiler schneller abschalten, somit den Börsenpreis stabilisieren, Betriebs- und Brennstoffkosten sparen, dadurch die Netze entlasten, bzw. Ausbauprojekte auf Eis legen und damit Kraftwerke die für Schwankungen gedacht sind wieder rentabel betreiben, was in Summe wohl billiger wäre, aber das würde ja bedeuten das man zugeben müsste das die Großen Vier ausgedient haben und die Energiewende für 3cent/kWh zu haben ist, aber das geht natürlich auf gar keinen Fall.