Deutschland instrumentalisiert gerade den Fußball, um sich neu zu erfinden, um wieder zurückzukehren auf die vermeintliche Erfolgsspur, Aufbau, Aufbruch, Wirtschaftswunder. Aber wieder einmal geht es falsch herum in Deutschland. Das Ergebnis wird verkündet, bevor die Arbeit getan ist. Das Ende steht vor dem Anfang. Man zäumt den Esel vom Schwanz auf, und wundert sich dann, dass er schnell davon trabt.
In jenen Tagen, als das Wünschen noch geholfen hat, als Wirtschaft in Wunder war, mag das funktioniert haben. Aber genau genommen funktioniert bei der deutschen Fußballnationalmannschaft bereits seit gut 30 Jahren, seit dem WM-Titel von 1990 nicht mehr viel.
...soll möglichst viel Umsatz erzielt werden in Stadien, auf Fan-Meilen, beim Public Viewing und in Kneipen und Biergärten; um nicht das merchandising rund um die UEFA-EM zu vergessen.
Kurz: Die Masse soll mal kräftig Geld lassen in dieser Zeit, auf das Profiteure sich die Taschen voll machen. Wird ja keiner gezwungen teures Bier auf den Events zu trinken; und Spiele gucken geht auch alleine oder mit Freunden und Familie zu Hause.
Ob das DFB-Team den EM-Titel holt oder in der Vorrunde ausscheidet ist mir egal. Ich identifizieren mich nicht mit diesem auf Umsatz getrimmten Kommerz-Fußball.
Und so manche Interessierten werden vermutlich noch feststellen, dass ihnen das mitfiebern rein gar nicht gebracht hat. Erfahrungswert: Scheidet Deutschland bereits früh aus dem Turnier aus lässt das Interesse am Turnier bei den Bürgerinnen und Bürgern drastisch nach, was sich auch auf den heimischen Umsatz auswirkt.
Und wer mir nun vorhält, dass meine Gedanken unpatriotisch sind soll nicht vergessen das der DFB in den kommenden Jahren den Ausrüster wechselt, weil Nike bereit ist viel mehr Geld zu zahlen als der DFB-Traditionsausrüster Adidas. Wie patriotisch ist das denn?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.06.2024 16:52).