mag2000 schrieb am 15.03.2017 09:44:
Wer es noch nicht verstanden hat, die Krim wurde völkerrechtswidrig annektiert. Es ist auch völlig unklar wie die Bevölkerung sich unter demokratischen und freien Verhältnissen entschieden hätte.
Hmh, ich nehme an, dasselbe gilt dann in Deinen Augen auch für deutsche Wahlen? Was würdest Du als Ausweg vorschlagen? Müsste die deutsche Regierung geschlossen zurücktreten und Neuwahlen unter dem Schutz internationaler Truppen angesetzt werden?
die Fragestellung auf diesem angeblichen Referendum liess nicht den Status Quo zu, d.h. die Autonomie stand gar nicht zur Auswahlmöglichkeit.
Im Ernst? So wie ich den Stimmzettel (bin als Schweizer ziemlich abstimmungserfahren) interpretiere, konnte man für Option 1, Option 2 oder den Status Quo (weder Option 1 noch Option 2 ankreuzen) stimmen. Falsch?
Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Kritikpunkten am Referendum. Viele dieser Kritikpunkte gelten aber genauso für andere Wahlen und Abstimmungen - insbesondere z.B. für die Machtergreifung der aktuellen Regierung in der Ukraine. Seltsamerweise werden die Resultate der einen irregulären Wahlen und Abstimmungen gern anerkannt, die Resultate von anderen irregulären Wahlen und Abstimmungen jedoch nicht. Wird die Frage, ob ein Resultat im Westen anzuerkennen ist nicht eher davon abhängig gemacht, wie das Resultat lautet als wie es zustande gekommen ist? Auch das ist hochgradig undemokratisch ...
Tatsächlich wäre es möglich, das Referendum unter regulären Bedingungen und unter internationaler Beobachtung zu wiederholen. Es gibt gute Gründe dafür, dass alle die Kritiker am Krim-Referendum genau diese Forderung nicht stellen - es ist ihnen durchaus bewusst, dass mit grösster Wahrscheinlichkeit das Ergebnis unter vollkommen regulären Bedingungen dasselbe sein würde. Deshalb vermeidet man es lieber, eine solche Entscheidung anzustreben - dann kann man nämlich weiterhin von illegaler Annexion fabulieren.