* = mit "wir" meine ich den schwammigen Begriff "NATO-geprägte Welt"
Grundsätzlich nehme ich an, dass die sozialen Unruhen eher bei uns* ausbrechen als in RU: Wir* brauchen Gaspreisbremsen und andere Beruhigungsmittel, während "der Russe" es noch bei weitem nicht so schlimm erlebt wie in den 1990ern unter Jelzin (sagten befreundete Russen jenseits der 60).
Und eine Patentlösung zur Beendigung des Horrors in der Ukraine habe ich auch nicht.
ABER:
Wenn wir* jetzt also nicht mehr das bisherige offizielle Ziel, die Finanzierung des Angriffskriegs zu erschweren, als Begründung der Sanktionen anführen, sondern
- Soziale Unruhen in Russland als Erfolgsbedingung für die Sanktionen nennen,
- Offen die Destabilisierung der Machtverhältnisse in RU anstreben,
dann ist das die Fortsetzung bewusster Provokationen seitens der NATO.
Und wir* nehmen billigend in Kauf, dass schon die Aussage hierzu den Causa Belli Nuclei liefert, den Putin umschreibt mit "existentieller Bedrohung".
Denn es wäre vor dem Hintergrund der letzten 30 Jahre durchaus nachvollziehbar, die erklärte Absicht eines Regime Change als existentielle Bedrohung zu sehen.
Die Amis sind schon für wesentlich weniger in den Krieg gezogen.
Wir* können alles Mögliche versuchen, Putin und seine Schergen zu bremsen. Eine Implosion der Russischen Föderation halte ich für ein Ziel, dem ich einen Pyrrhus-Sieg vorziehen würde. Wenn dieser denn noch erreicht werden kann. Sieht nicht wirklich danach aus. Dichten und Denken macht nicht satt, Ethik die Bude nicht warm. Aber selbst mit der Ethik ist es schwierig, wenn diese den Zusammenbruch eines Staates als Mittel rechtfertigt.
Diese Angriffskrieg ist nicht gerechtfertigt, die Ursachen und Gründe liegen aber auf der Hand. (Auch) wir* hätten es verhindern können und müssen.