"Brisant an der Intcen-Analyse ist die indirekte Zielvorgabe: Die EU-Sanktionen seien nur dann effektiv, wenn Moskau in Finanzschwierigkeiten komme "und soziale Unruhen entstünden". Geschehe dies nicht, werde die verschlechterte Wirtschaftslage keinen wesentlichen Einfluss auf die Politik der Putin-Führung haben."
Das ist höchstens eine sehr weit außen liegende Zielkoordinate auf einer stufenlosen kontinuierlichen Skala, an deren Anfang "kein Effekt" und an deren Ende "finanzieller Staatskollaps" stehen.
Alles, was zwischen diesen beiden Extrempunkten liegt, wäre als zunehmende Einengung der finanziellen Spielräume zu betrachten. Schließlich muss Putin dann jeden Rubel doppelt und dreifach umdrehen, bevor er ihn ausgibt und das Missfallen und die (zumindest inneren) Widerstände gegen sein Handeln und seine Person werden immer weiter zunehmen, je öfter er sich dafür entscheidet, noch eine Billion Rubel mehr zum Bau von sündhaft teuren Kinshal- und Zirkon-Raketen auszugeben anstatt in die Infrastruktur und Sozialkassen seines Landes.
Die Verteilung des russischen Staatsvermögens wird einzig und allein durch Putin reguliert. Je knapper die liquiden Mittel sind, umso folgenreicher sind Putins Verteilungshandlungen. Wenn also die russische Gesellschaft sich einschränken muss, dann nicht, weil Russland wegen der Sanktionen kein Geld mehr hätte, sondern weil Putin das knappe Geld einfach falsch ausgibt. So wie der Familienvater, der sein Wochengehalt lieber im Laufhaus und in der Kneipe an einem einzigen Abend auf den Kopf haut, anstatt Windeln für das Baby und Kartoffeln für die Familie einzukaufen und die fällige Miete zu bezahlen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.01.2023 11:01).