ramzessan schrieb am 19.10.2022 16:59:
Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 19.10.2022 16:27:
Es ist von westlicher Seite einfach als Signal an Putin zu verstehen, dass man nicht direkt militärisch zu eskalieren gedenkt. Nicht mehr, nicht weniger. Ob Putin das dann trotzdem macht, liegt allein an der Einschätzung ob es für ihn vorteilhaft ist, und ob er damit Erfolg haben könnte. Aber nicht daran, wen er als Kriegspartei betrachtet oder nicht.
Ukrainische Soldaten werden mit (im Verlauf des Krieges bisher ja auch immer dicker werdenden) NATO-Waffen beliefert, mit der ukrainischen Armee werden Aufklärungsdaten von NATO-Diensten geteilt, ukrainische Soldaten werden nach NATO-Standards ausgebildet... man tut vieles, was man nun mal als Kriegspartei tun würde, außer eben offiziell die eigenen Armeen mit den nicht blau-gelben Flaggen auf der Uniform rüberzuschicken.
Sind ukrainische Soldaten mit westlicher Ausbildung, westlicher Ausrüstung und westlichen Infos trotzdem irgendwie weniger gefährlich? Ist es abwiegig, hier vielleicht von einigen als Kriegspartei gesehen zu werden, oder eine Verstärkung dieser Unterstützung als Eskalation aufzufassen?
wie gesagt, es geht schlussendlich nicht darum wie Putin irgendwas sieht, sondern darum was er tut. Der Westen vermeidet es, seine Unterstützung der Ukraine soweit zu eskalieren, dass es zur direkten Konfrontation mit russischen Truppen kommt. Sonst gäb's in der Ukraine schon lange eine No Fly Zone.
Jetzt kann Putin die westliche Unterstützung als Anlass nehmen, eine direkte militärische Konfrontation mit westlichen Truppen zu suchen, oder kann es eben auch bleiben lassen. Wer dabei wen als Kriegspartei betrachtet ist einfach keine relevante Kategorie, das einzig Relevante ist, wie die Akteure handeln. Nicht wie sie es begründen.