"Was aber der Ukraine Krieg schon deutlich macht ist, dass es unabhängig davon in welcher Polarität diese Welt sich sortieren wird, Regeln des Umgangs der Staaten untereinander bedarf. Regeln, die für alle verbindlich sind,..."
Das hat der 2. Weltkrieg bereits deutlich gemacht, genau darum haben wir die UN Charta. Es gilt also primär, den Schönheitsfehler, dass die USA, China, Russland, Frankreich und UK jederzeit Veto einlegen und es sich daher leisten können, die Charta zu ignorieren, zu beheben. Aber auch das ist keine befriedigende Lösung:
1. Das ist nicht durchsetzbar
2. Spätestens seit dem Zerfall der SU waren die USA so dominierend, dass es einfach niemanden gab, der sie hätte zur Verantwortung ziehen können, selbst wenn es kein Vetorecht gegeben hätte. Es gibt genug Länder, die darunter leiden mussten. Die Kehrseite der Medaille war natürlich, dass die anderen Vetomächte gegen den Willen der USA erfreulicherweise nicht wirklich machen konnten, was sie wollten.
Und das ist das eigentlich Neue am Ukrainekrieg, den Russen reichte die Rückendeckung aus China, um sich zu trauen. Die westliche Missachtung des Völkerrechts und die daraus resultierende Krise des Völkerrechts, fallen uns nun auf die Füße!
"ich weiss nicht, ob in dieser globalen Betrachtungsweise der Ukraine Konflikt tatsächlich so eine grosse Rolle spielt. Ich denke, der Konflikt katalysiert diese Entwicklung vielleicht, aber sie war eigentlich auch schon vorher im Gange."
Mir scheint, der Unterschied zu vorher ist nicht nur eine Beschleunigung der Entwicklung, sondern auch, dass die Russen sich vorher gern der westlichen Seite angeschlossen hätten. Je länger der Krieg dauert, desto unwahrscheinlicher wird das jedoch bedauerlicherweise.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.10.2022 14:30).