exkoelner schrieb am 03.04.2022 09:18:
Wenn "die Linke" dann noch die Linke ist, die gegen Krieg und für den Nato-Austritt ist. Oskar Lafontaine ist ja gerade erst ausgetreten, und die Linke im Saarland stürzte auf 2,5% ab - und das erste was der Sprecherin des Landesverbandes dazu einfiel war, das man auf dem nächsten Bundesparteitag dafür sorgen werde, das solche Leute wie Lafontaine der Partei nicht mehr schaden können.
Wenn der Parteiapparat dafür "sorgt", dann können wir ja unbesorgt sein.
Links zu sein und zu fühlen hat spätestens dann bei der Linken keine Heimat mehr. So wie seinerzeit bei den Sozialdemokraten:
Wie schrieb schon 1932 Kurt Tucholsky über die SPD in der Zeitschrift „Die Weltbühne“: „Es ist ein Unglück, dass die SPD Sozialdemokratische Partei Deutschland heißt. Hieße sie seit dem 4. August 1914 Reformistische Partei oder Partei des kleineren Übels oder „Hier können Familien Kaffee kochen“ oder so etwas, vielen Arbeitern hätte der neue Name die Augen geöffnet, und sie wären dahin gegangen, wohin sie gehören: zu einer Arbeiterpartei. So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen.“