und den vom Filmautor gewollten Perspektivwechsel nachvollziehen: wir hier im Norden müssen weg, weil der Norden zufriert, es keine Überlebenschance für die Bevölkerung mehr gibt. Im Film fliehen die Amerikaner nach Mexico und werden dort als Gäste aufgenommen. Herzzerreißend schön, oder?
Wie würden wir handeln, diese Frage stelle ich mir schon seit ich diesen Film zum ersten Mal sah, wenn unsere Heimat unbewohnbar würde? Wir würden wegziehen, dahin, wo wir bewohnbaren Boden finden würden. Würden wir als Gäste kommen? Würden wir als Bittsteller kommen? Würden wir ein 'Nein' akzeptieren und freiwillig verhungern? Unseren hungernden Kindern sagen: wir müssen uns wie Gäste benehmen, seid still. Würden wir das?
Jeder kann die Frage für sich selbst beantworten und im Zweifel einmal in die Natur schauen, wo gerade unsere Singvögel kurz davor stehen, ihr zweites Gelege zu bebrüten. Die Reviergesänge klingen sehr schön, sind aber bitterer Ernst. Das in meinem Garten lebende Amselpaar hat hat drei der vier Kücken verloren. Nicht wegen der Kälte. Sie konnten schon alle fliegen und wurden von den Eltern prima versorgt.
Also bitte ich um zweierlei: macht Euch ehrlich und heuchelt nicht herum. Ginge es um Eure Kinder würdet ihr auch lügen, betrügen und auch Schlimmeres tun, nur damit sie eine Chance im Leben haben. Werft den Migranten nicht Fehlverhalten vor, wo ihr genauso handeln würdet.
Und denkt daran: Was ihr nicht festhaltet, wird euch genommen werden. Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.