"Die Mitte hat gehalten", freute sich nach den ersten Hochrechnungen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
In den kritischen Sozial- und Politikwissenschaften spricht man inzwischen von der "extremisierten Mitte".
So argumentiert Andreas Zick diesen Begriff in seinem Buch "Die „extreme Mitte“: Rechtsextremismus und „nationaler Sozialismus“ in der Mitte der Gesellschaft". Dort beschreibt er, wie sich rechtsextreme Einstellungen und Ideologien in der Mitte der Gesellschaft verfestigen und zu einer "extremisierten Mitte" führen.
Noah Chomsky fügt die "Konsensfabrik" der extremisierten Mitte hinzu, die mit manipulativen und polarisierenden Mitteln arbeitet, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und ihre Agenda voranzutreiben. Dazu gehören beispielsweise die Verbreitung von Desinformationen, die Ausnutzung der sozialen Medien für gezielte Propaganda, die Diskreditierung von Gegnern und die Schaffung von Feindbildern. Sie nutzen auch oft populistische Rhetorik und emotional aufgeladene Argumente, um ihre Positionen zu stärken und Kritiker mundtot zu machen. Letztendlich zielt die "Konsensfabrik der extremisierten Mitte" darauf ab, die politische Debatte zu vergiften und die Gesellschaft zu spalten, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.