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  • purgatorium

213 Beiträge seit 10.09.2001

Amalgam vs Komposit

Quecksilberbelastungen treten bei Amalgamfüllungen hauptsächlich beim Legen und Entfernen auf. Beim Entfernen wird durch den Einsatz schnell rotierender Fräsen eine entsprechende Hitze verursacht, dies führt zu Quecksilberdämpfen, die dann eingeatmet werden können. Allerdings wird auch aktuell eine kontinuierliche Freisetzung von Quecksilber aus Amalgamfüllungen immer wieder beschrieben (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00016357.2022.2143422), dies ist m. E. am ehesten darauf zurückzuführen, dass die wenigsten Amalgamfüllungen ordnungsgemäß poliert werden - aber wie gesagt subjektive Einschätzung.
Bei Kompositfüllungen kommen ganz andere Dinge zum Tragen. Je nach verwendetem Kompositsystem sind unterschiedlich potente Monomere im Spiel, die sich nach Einwirkung von Licht spezifischer Wellenlänge mit Polymeren vernetzen müssen. Verbleiben unvernetzte Monomere, dann können diese im Organismus erhebliche Schäden anrichten (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=monomers+from+composite+fillings+toxicity&sort=date). Denn beim Legen einer Kompositfüllung muss mindestens auf zwei Dinge geachtet werden:
1. absolute Trockenlegung -> Speichel hat in der präparierten Kavität nichts verloren. Es frage sich jeder selbst, wie oft beim Zahnarzt beim Legen einer Kompositfüllung Kofferdam oder ähnliche Trockenlegungsmaßnahmen vollzogen wurden.
2. die genaue Verarbeitung der eingesetzten Materialien, d.h. vor allem, dass die Zufuhr der Lichtenergie genau den vom Hersteller empfohlenen Zeitintervallen entsprechen muss. Kann auch jeder mal checken, ob denn bei Polymerisieren genau auf die Uhr geschaut wird.
So gesehen, ist diese Entscheidung vermutlich sehr industriefreundlich.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.08.2023 10:20).

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