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  • nichtmehrkoelner

626 Beiträge seit 29.08.2022

Die EU stemmt sich mit den USA gegen eine multipolare Welt, ist das nicht Panik?

Was hat man eigentlich erwartet, wie die bisherige westliche Hegemonie so weiter läuft? So, wie in Afrika? Ein paar NGOs ins betreffende Land, ein paar Milliönchen an korrupte Staatschefs, damit man sich Rohstoffe, Land und die Märkte zum bedingungslosem Ausschlachten nutzbar machen kann? Scheinbar schon, wenn man sich den Umgang mit der Ukraine anschaut, den Fischgründen vor Afrikas Küsten, Rohstoffe, etc.
Aber allein an China hätte man doch schon lange erkennen können, so läuft das nicht mehr, selbst in Afrika zunehmend nicht mehr.
Wenn der Plan wirklich sein sollte, Russland in die Knie zu zwingen und dort einen Regime-Change herbei zu führen, der selbst mit dem Dauerbetrunkenen Boris Jelzin nicht geklappt hat, sollte doch klar sein, dass das nur erreichbar ist, wenn man sich anschließend/parallel um China "kümmert". Und ob Indien, Südamerika, Afrika dem ungerührt dabei teilnahmslos zu schaut, halte ich für hoch spekulativ - wenn nicht, sanktioniert man dann 3/4 der Welt? Macht auch gegen die anderen mobil?

Oder ist das Ganze doch eine abgesprochene Show? Die Enteignungen der Mittelschicht, von KMUs der letzten Jahrzehnte, deren Umsätze fast alle nahtlos in Hände von immer wenigeren global aktiven Konzernen landen, repräsentieren bisher ca. 70% der Arbeitsplätze, und damit auch hier zirkulierde Wertschöpfung. Wandern auch noch diese Umsätze an globalisierte Aktiengesellschaften, wird der Afrika-Effekt auch hier eintreten. Die Wertschöpfung, der Quell des Wohlstands, wandert durch Konzerne beherrschte Märkte noch mehr als bisher als Dividende irgend wohin ab, und wie bei Afrika, wird der hiesige Konsument auf niedrigstem Niveau allimentiert, um kein Totalausfall zu werden - aber natürlich im bestehenden System mit enormen Wohlstandsverlusten in der Breite.
Und damit sanktionieren wir uns selbst. Übrigens, ein vom Club of Rome schon länger besorgt formulierte mögliche Entwicklung. Man kann den Umwelt- und Ressourcen-Problemen auf 2 Wegen Herr werden, a) eine global gerechtere Verteilung, auch innerhalb der Gesellschaften - oder b) ein drastisches Absenken des im Westen noch gewohnten Wohlstandsniveau, und den Aufstieg der Schwellen- und Entwicklungsländer
bremsen.

Eine abgedrehte Theorie? Ich halte die aber für genauso realistisch, wie die, das 3/4 der Welt tatenlos dabei zuschaut, wie die Repräsentanten von 1/4 der Welt, den Endsieg über Putins Russland errungen haben werden. Denn dann wissen sie, das sie als nächstes an der Reihe sind. Ein unendliches Wachstum wird auch nicht mit EEs und dem New Green Deal möglich sein, und man wird es trotzdem weiter versuchen, indem man irgendwem
etwas wegnehmen wird, warum nicht dort, wo am meisten zu holen ist, also noch hier, aber später wieder woanders?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.09.2022 09:34).

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