Selenokhod schrieb am 24.08.2016 15:48:
Gummiadler74 schrieb am 24.08.2016 14:59:
In einen Nord- und einen Südeuro. Beide Währungen müsste frei handel- und konvertierbar sein.
Das würde eine Menge Probleme lösen.
Dazu könnte man Ländern die Aufnahme in den Nordeuro (vielleicht nennt man ihn irgendwie anders) ermöglichen, wenn sie über, sagen wir 5 Jahre durchgehend gewisse Ziele erreichen (Defizit, Lohn, Staatsquote etc).
Südeuro könnte abwerten und sich damit entspannen. Wer nichts gegen Korruption und Vetternwirschaft tun will, bleibt halt im Südeuro.
Auch okay.Schöne Idee, ist aber in dieser Weise explizit von den nördlichen Ländern (v. a. Deutschland) nicht gewollt. Der Nordeuro würde aufwerten und damit die deutschen Exporte verteuern.
Exportförderung im Norden war m. M. nach sogar einer der Hauptgründe für die Euroeinführung in dieser Form (deshalb auch das ganz bewussten "Wegsehen" über manipulierte Zahlen einzelner Südländer). Warum Südeuropa sich auf diesen Mi.. eingelassen hat, ist mir dagegen ein Rätsel - offensichtlich hatte man sich das entweder anders vorgestellt oder einzelne Gruppen in Südeuropa haben doch massiv davon profitiert.
Damit sind wir auch schon beim grundsätzlichen politischen Problem der EU: Der von deren Eliten verbreiterte Gemeinschaftsgedanke hält keinem einzigen Realitätscheck stand. Tatsächlich werden nationale Interessen im Hintergrund mit der gleichen Aggressivität gelebt wie eh und je - nun aber besser verdeckt. Das die Bevölkerung in Europa dann beginnt an diesem Luftschloss zu zweifeln (diesen Zweifel aber leider in nationalistischen Ideen artikuliert) kann eigentlich nicht verwundern.
Die Südländer haben auch profitiert. Die haben zig Milliarden an Zinsen gespart. Muß man sich ja nur Mal die Entwicklung von Spanischen Staatsanleihen ansehen...