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  • Anubis197

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2015

Re: Einigkeit nur ohne Divide et Impera-Mächte

Anja Böttcher schrieb am 25.08.2016 17:54:

Ihre Antwort ist ein wenig verworren. Sie fragen, welchen Vorteil es hätte, die USA durch Russland zu ersetzen und tun dann so, als ginge dies nicht, weil die EU schon die Türkei nicht aufnähme? Seit wann sind denn bitte die USA in der EU?

Deshalb Schritt für Schritt: Die Vorteile einer Substitution der USA durch Russland (als Sicherheits- und Handelspartner) liegen auf der Hand, denn da gibt es nicht nur einen, sondern nur in jeder Hinsicht Vorteile. Die ökonomischen Potenziale von Russland und EU-Europa, vor allem Deutschland, sind komplett komplementär - in jeder Hinsicht. Russland verfügt nícht nur über eine unerschöpfliche Rohstoffmenge, sondern über Hochtechnologien genau dort, wo EU-Europa sie nicht hat, und vice versa.

naja, "Hochtechnologie" haben die Russen nur in der Raumfahrt. Außer Rohstoffe hat Russland wenig zu bieten, das sagt sogar Putin selbst. Diese Abhängigkeit ist Russlands größte Schwäche.

Außerdem: Warum sollte man sich für nur EINEN Handelspartner entscheiden? Wir kaufen Gas aus Russland und iPhones aus den USA. Übrigens sind die USA der deutlich wichtigere Handelspartner.

An Russland hängen zudem weit in den asiatischen Raum reichende Märkte. Auch das in die Waagschale zu werfende politische Gewicht ist ausbalanciert - anders als im Falle der USA, die nur noch Beziehungsgestaltung vermittels militärischer Gewalt und blanker Erpressung (z.B. durch die Totalüberwachung mit all ihrem wirtschaftserpresserischem Potenzial) betreiben.

nö. Das Ungleichgewicht ist genauso groß. Die EU ist Wirtschaftlich deutlich stärker als das recht arme Russland. da ändern auch die Rohstoffe nichts. Russland hingegen ist durch seine Streitkräfte, vor allem die Atomstreitkräfte, eine Bedrohung für die EU. Politisch hingegen... es ist eben nur 1 Land.

Wirtschaftlich presst die durch militärische Gewalt andere unter den Dollar-Orbit pressende Despotenmacht andere nur aus: Sie holt sich aus der ganzen Welt wertvolle Realwerte und liefert einen papiernen Dollar, den sie inflationär ständig selbst durch massives Nachdrucken entwertet. Aber die Militärgewalt dahinter zerschlägt halt jedes Land, das sich gegen das miese Spiel auf eigene Kosten wehrt. Sobald ein Land nicht mehr von einer Regierung regiert wird, die den USA liefert (auf Kosten ihrer Bevölkerung), was sie wollen, wird es in Schutt und Asche gelegt.

Nein. Die Inflation ist in völlig normalem Bereich.

An der Seite Russlands könnte Europa dieser Sklaverei entrinnen. Und eine umgekehrte ist nicht zu befürchten. Die Russen haben die Erfahrung gemacht, wie sehr es ihre Kraft und Binnenstruktur aufzehrt, durch Druck die hegemoniale Kontrolle über Umgebungsstaaten auszuüben. Sie haben ein brennendes Interesse am Ausbau der eigenen Infrastruktur und wenig daran, personelle und materielle Ressourcen durch Hegemonialpolitik aufzubrauchen, wenn sie es nicht müssen, um nicht selbst dem hegemonialen Zugriff der USA ausgeliefert zu sein.

Zudem stehen ihnen als kontinentaleuropäischem Staat nicht die angesächischen Mittel der Destabilisierung und Fragmentarisierung ihrer Umgebung zur Verfügung, da ein Chaos an ihren Außengrenzen auch ihr Land mit gefährden könnte. Diese hinterhältige Form der Machtausübung ist typisch für Inselstaaten, die glauben, gegen die Zerstörung, die sie verbreiten, selbst immun zu sein.

gilt doch für alle Staaten. Die europäischen Kolonisierungsbestrebungen waren weit weg, ebenso wie die Probleme, die das verursacht hat.

Wenn Europa sich von den USA nicht zu emanzipieren verschafft, wird mit ihm genau das geschehen, was seit 1992 dem Nahen Osten und in den späten 90ern dem Balkan widerfuhr. Wer nicht hündisch-masochistisch ist, wird sich der Umschlingung der despotischen US-Elite entziehen, sobald er kann.

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