Vertrauen und Risikospread

Aussagen wie diese

"erscheint jedenfalls ausgeschlossen, dass die Finanzmärkte plötzlich
wieder Vertrauen in die schwächeren Eurozonestaaten bekommen sollten"

erscheinen mir völlig absurd. Wie sollte denn ein Risikospread zu
rechtfertigen sein, wenn der Anleihe vertraut wird? Der ist ja gerade
ein Maß dafür (theoretisch jedenfalls), in welchem Umfang der Anleihe
NICHT vertraut wird.

Wie kann man denn jahrzehntelang fette Risikoaufschläge einstreichen
und sich dann plötzlich wundern, dass es zu Ausfällen kommt? Das
Kassieren eines Aufschlags ist ja gerade die Ansage "Ich erwarte
einen Ausfall".

Wenn es zu einem Schuldenschnitt kommt, der derart groß ist, dass
Griechenland anschließend wieder in der Lage ist, seinen
Verpflichtungen nachzukommen, warum sollte dann irgendwer
Griechenland nicht zu vernünftigen Zinsen Geld leihen, obwohl es
objektiv besser dasteht als Länder, die noch Kredite bekommen? Es
handelt sich dabei schließlich um keine Willkürentscheidung, sondern
um die objektive Unmöglichkeit. Natürlich stünde Griechenland
anschließend unter schärfster Beobachtung, aber das ist ja nur gut
so.