auf_der_hut schrieb am 31.08.2021 16:30:
Die afghanische Armee hat im Kampf gegen die Taliban 65.000 Leute seit 2014 verloren, zuweilen über 1000 in einem Monat. Es ist schon reichlich arrogant, denen quasi Feigheit vorzuwerfen. Wenn es in Afghanistan an etwas keinen Mange gibt, dann an furchtlosen Kämpfern und Waffen. Jede westliche Armee wäre bei solchen Verlusten sofort abgehauen bzw. abgezogen worden.
Die haben nur nicht mehr weitergekämpft, nachdem die Amerikaner, ihre angeblichen "treuen" Verbündeten und Verursacher des ganzen Desasters, sich mit ihrem Hauptfeind, den Taliban, hinter ihrem Rücken geeinigt hatten. Ein Sieg der afghanischen Armee gegen die Taliban war in diesem Konzept gar nicht mehr vorgesehen, die Taliban sollten nur noch so lange aufgehalten werden, bis die NATO einigermaßen gesichtswahrend abgezogen ist. Aber welcher afghanische Soldat hält dafür fern der Heimat die Knochen hin, wenn in seiner eigenen Provinz seine Familie bedroht ist?
Im Grunde wiederholst du, was ich schrieb ... ihnen war das Land Afghanistan scheiß egal. Stammesdenken, evtl. noch Warlord-Denken - ende Gelände.
Aber noch einmal, wenn die Afghanen selbst die Taliban hinnehmen und einfach nach Hause gehen, dann soll man das akzeptieren. Das ist aber kein Grund dafür, dass sie hier millionenfach her migrieren.
Wenn sie die Taliban für so unerträglich gehalten hätten, dann hätten sie sich sicherlich noch ein bisschen mehr gewehrt - siehe Nordallianz