Das Problem an der Atomkraft ist ja ausdrücklich nicht deren CO2-Produktion! Wenn es also darum geht, ist die Aufnahme von Kernkraft in die Taxonomie absolut nachvollziehbar und korrekt.
Aber nachhaltig? Nein. "Nachhaltig" bedeutet, kann auf Dauer betrieben werden, weil es keine endlichen Ressourcen vernichtet, keine bleibenden Schäden erzeugt bzw. idealerweise in einer Kreislaufwirtschaft erfolgt.
Diese Kriterien erfüllt Kernkraft wegen diverser Risiken und der Endlagerfrage eben nicht.
Und so lange die eine Seite behauptet, das sei klimaneutral, und die andere es sei nicht nachhaltig, gibt es da überhaupt keinen Widerspruch, über den man überhaupt streiten könnte! Das ist im schlimmsten Fall eine Inszenierung um dem Wahlvolk seine Prioritäten klarzumachen und im besten Fall ein Stellvertreterkrieg dafür, welche Kombination aus klimaneutral und nachhaltig denn jetzt sinnvoll ist.
Mit dem Gas ist es ähnlich. Da hängt die Einstufung aber vom konkreten Einsatz ab. Erdgas in der Grundversorgung ist als Ressourcenverschwendung eine Öko-Schweinerei. Als Spitzenlastkraftwerk um Produktionsschwankungen anderer Energieträger auszugleichen kann es eine Schlüsseltechnologie sein, die den Einsatz regenerativer Energien als Grundlast überhaupt erst ermöglicht!