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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Polen darf jetzt bei seinen AKW-Plänen u.a. auf deutsche Steuergelder hoffen

Die Aufnahme der Atomenergie in die Taxonomie-Verordnung der EU ist in Polen als entscheidender Schritt für die Verwirklichung der eigenen Atomkraft-Pläne begrüsst worden.

Im Konsens der grossen politischen Lager will Polen an der Ostsee, nordwestlich von Danzig, bis 2033 einen ersten AKW-Block in Betrieb nehmen. Bis ca. 2040 soll die Anlage dann auf ca. 6 Blöcke mit 6-9 GW Leistung ausgebaut sein.

Die Kosten werden auf mindestens 35 - 50 Mrd. Euro geschätzt. Obwohl der Energiekonzern PGE als Projektträger weitgehend staatlich kontrolliert ist, ist eine Finanzierung des Projekts ohne direkte öffentliche Subventionen nicht möglich. Der polnische Staat wird hier sicher die Hauptlast tragen, aber die Polen rechnen auch fest mit Zuschüssen der EU und ihres bedeutenden Nettozahlers Deutschland.

P.S. 1: Nachdem die Warschauer Regierung im Herbst 2020 bereits einen Rahmenvertrag mit der US-Regierung bzw. dem US-Anbieter Westinghouse geschlossen hatte, bringen Medien zuletzt wieder Frankreichs EF als Partner ins Spiel. Selbst die deutsche "Welt" schrieb bereits von einer "franzöisch-polnischen Atomachse". Jedenfalls ist abzusehen, dass das EU-Gehampel um die vermeintlichen polnischen Rechtsstaats-Verstösse beendet sein wird, wenn EF den Auftrag zum Bau des AKW bekommt.

P.S.: Relevanten Widerstand gegen die polnischen AKW-Pläne aus Deutschland wird es wohl auch deshalb nicht geben, weil Polen der wichtigste Billiglohn-Standort der deutschen Industrie in Europa ist. Die Auseinandersetzung um das Kohlekraftwerk Turow - gegen dessen langfristige Betriebserlaubnis Tschechien klagte, aber Deutschland stillhielt - zeigte bereits, dass man in Berlin die preisgünstige und "sichere" Stromversorgung in Polen zu schätzen weiss.

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