Den meisten Menschen - speziell den ungebildeten, denen alles egal ist - ist die Jacke näher als der Rock. Die laufen - wie auch schon zu großer deutscher Zeit - hinter der Fahne her auf der die größte Wurst für sie abgebildet ist.
Ungebildet bedeutet meistens auch arm. "Denen alles egal ist"? Meine Güte, du warst wohl einfach nur noch nie arm... Du kannst diese Menschen verunglimpfen, wie du möchtest: die Realität wird dich einholen. Im Übrigen mag stimmen, was du sagst, ändert jedoch ÜBERHAUPT nichts an der Tatsache, dass NIEMAND freiwillig auf Wohlstand verzichtet, rechts wie links, oben wie unten. Wer predigt denn allen voran ein enthaltsames Leben? Sicher nicht die, denen es bereits jetzt schlecht geht. Also ist eine andere Meinung zu ergriffenen Maßnahmen zu haben - hier: die Maßnahmen dem Klimawandel entgegenzuwirken - und auch insgesamt bei multifaktorellen, multidimensionalen, komplexen Problemen, sicher nicht per se rechts. Auch wenn diese Aussage nicht ausschließt, dass rechte Parteien genau das für sich ausschlachten. Trotzdem und gerade deswegen: Das Thema ist definitiv nicht einfach damit zu fassen, dass man es künstlich in ein zweidimensionales Korsett presst, das VÖLLIG aus der Zeit gefallen, ja anachronistisch, ist (im Kontext Klimawandel).
Warum ist das so. Nun die Abholzung des Regenwald bringt nicht nur billiges Soja nach Vechta um erbarmungslose billiges Schweinefleich für deutsche und internationale Proletarierer zu generieren - sondern sorgt gleichzeitig für die irreversible Versteppung von Brasiliens Norden.
Und was hat das jetzt genau mit Deutschland zu tun? Es ist ziemlich vermessen die Zerstörung des Amazonas vor allem auf den Import von Soja zur Fleischproduktion aus dieser Region nach Deutschland (!) zurückzuführen. Das mit Abstand meiste Soja, das nach Deutschland gelangt, wird aus den USA importiert, der Anteil von Soja aus dem Amazonas wurde in den letzten zwei Jahren dezimiert:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1139101/umfrage/der-import-von-sojabohnen-nach-deutschland/
Und hier sind wir beim Punkt: Dieser Rückgang hat nichts bewirkt. Die Zerstörung des Amazonas ginge auch weiter, wenn du 80 Mio Deutsche an die Wand stellst und exekutierst.... Es ist ein globales Problem, und jede nationale Initiative wird dir ausschließlich Gelächter und Schadenfreude der in diesem Wirtschaftssystem konkurrierenden Mächte einbringen, die sich einen Scheiß um Klimawandel scheren (nur z. B.: Indien, China, USA). Sozialen Frieden mit Aktionismus zu gefährden, der nichts bringt, halte ich für ebenso gefährlich, wie den Klimawandel selbst.
Es eine Milchmädchenrechnung, dass, wenn nur Deutschland die ökologische Wende national wider alle Widerstände durchsetzen würde, die Welt gerettet sei. Es stimmt einfach nicht. Und bevor "Wir müssen Vorbild sein / Wir müssen anfangen." als Argument vorgewedelt wird: Ich informiere dich hiermit nochmals darüber, dass wir über globale Probleme sprechen, die nur global gelöst werden können. Und dass Wohlstand die Ursache für Klimawandel, aber auch das einzige Mittel dagegen ist: Man ist nur und erst dann zur Bekämpfung des Klimawandels in der Lage, wenn nicht dringendere Probleme davon ablenken: Z. B. wie man die nächste Miete bezahlt, und ob man was zu beißen hat. Sag nachher nicht, du hättest das nicht gewusst.
Deine Weltsicht ist ideologisch verengt. Sie macht "Nazis" aus dem Osten für etwas verantwortlich, was sie nicht einmal annähernd und theoretisch verantworten können: Die Politik und das Wirtschaftsgefüge der letzten 50 Jahre. Also hör bitte auf mit AfD hier, AfD da. Das sind Nebelkerzen, die Menschen verunglimpfen, um die eigene Agenda durchzudrücken und schön zu reden. Und gestehe dir ein, dass ganz andere das zu verantworten haben, als deine Projektionsfläche: Die "Nazis" aus dem Osten Deutschlands. Die "Nazis" im Osten Deutschlands sind Folge einer Politik, die über Jahrzehnte die Interessen genau dieser Leute ignoriert hat. Nicht dass ich das gut finde. Aber ich bin nicht blind.