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  • notting

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2004

BEV-PKW können evtl. noch besser für die Umwelt sein (oder nicht viel schlechter

Die Bahn braucht Busse und Autos als Zubringer. Meine letzte Bahnfahrt von daheim weg begann übrigens in einem Auto, was dann leer knapp 20km zurückgefahren ist, weil überhaupt kein ÖPNV fuhr (der auf dem Weg zum nächsten ICE-Bhf. eh komplett aus Dieselfahrzeugen besteht, auch auf der komplett elektrifizierten Strecke, wo hier jahrzehntelang auch elektr. Fernzüge gehalten haben).
Mehr ÖPNV in Randzeiten und mehr bereitstehende Ersatzzüge heißt die Bahn wird umwelttechn. schlechter...

Bei BEV wird gerade mit eher CO2-freiem Strom (z. B. eigene Solaranlage) sowohl das Stromnetz entlastet als auch der CO2-Faktor unterhalb dessen von Bussen/Shuttles gedrückt: https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/ccn/2022/the_net_sustainability_impact_of_shared_micromobility_in_six_global_cities.pdf
Dort wurde auch der Faulheits- (wurde z. B. ein geshartes (E-)Bike verwendet, obwohl man sonst gelaufen wäre?) und der Misshandlungs-/Vandalismus-Faktor (viele Sharing-Zweiräder landen z. B. in Flüssen) berücksichtigt.
Außerdem brauchen Busse und Bahnen/Trams breitere Wege als Autos. Und Busse machen halt noch die Straßen viel stärker kaputt als Autos -> https://de.wikipedia.org/wiki/Vierte-Potenz-Gesetz

U.a. wird dort das Thema Umwege nicht berücksichtigt. Bei meiner letzten Bahnfahrt musste ich >100km Umwege fahren, nur damit ich nicht noch mehr Zeit als wenn alles fahrplanmäßig gelaufen wäre ggü. dem Auto verliere.
Auch die Busse hier fahren viele Umwege, um auch das letzte Dorf abzuklappern, weil sich sonst die unsinnig riesigen Fahrzeuge nicht lohnen.

Zu wenig Personal? Dann halt autonom!

Man muss auch bedenken: Autos können auch viel effizienter klimatisiert werden. Ein Punkt ist, dass man viel besser mit Sitz-/Lenkrad-Heizung arbeiten kann, was viel effizienter ist. Zudem haben Autos häufig weniger Luft-Volumen im Verhältnis zu den eigentl. Passagieren. Zudem wird meist erst klimatisiert, wenn sicher ist, dass alle da sind, die für die Abfahrt gebraucht werden. Zudem werden die Türen nicht spätestens alle 15-30min geöffnet, wie es im ÖP(N)V übl. ist, was die Klimaanlage wieder kompensieren muss. Was ich auf meiner letzten Bahnfahrt in am Bhf. stehenden klimatisierten Zügen rumsitzen musste, wo immer wieder die Türen aufgingen, weil noch einer und noch einer eingestiegen ist...

Bei den "Stadt-Bahnen" die bei uns im Landkreis herumfahren wird sich sehr bald auch das Verhältnis zwischen Leergewicht und Sitzplätzen deutl. verschlechtern. Hab auf einem der alten Züge Werte gefunden, die zu 0,57t/Sitzplatz führen. Auf den brandneuen die ab demnächst bei uns in der Gegend fahren (nur nicht an der Strecke wo mein Bhf. ist) hat sich der Wert auf 0,87t/Sitzplatz verschlechtert. Evtl. ist da nicht mal der Sand für Notbremsungen drin.

Warum? Jetzt sind Klos drin und mehr Platz für Fahrräder und Rollstuhlfahrer. Und nur ein kleiner Teil der Strecke wird elektrifiziert, heißt auch Akku. Insb. im Fernverkehr kommt noch mehr Personal und der ganze Gastro-Kram drin, von dem man nur einen Bruchteil braucht. Beim ICE3neo kommt man u.a. dadurch sogar auf 1,05t/Sitzplatz -> https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/Der-ICE-3neo

Die 0,87t/Sitzplatz wären bei 5 Sitzplätzen (typ. für Autos) 4,3t Leergewicht! Wenn man beim Zug über's Jahr betrachtet von 46% Auslastung ausgeht (hab keinen anderen Wert als für den Fernverkehr gefunden), wären das effektiv 1,88t/Passagier. Heißt je nach z. B. Umweg-/Klimatisierungsfaktor sollte meist spätestens einigermaßen Ladung im Kofferraum oder ein 2. Passagier reichen, damit der BEV-PKW eine bessere Umweltbilanz hat als die Bahn.

Und zu guter letzt kann man Autos besser stapeln als ÖP(N)V-Fahrzeuge, auch Parkhaus genannt.

notting

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