Auch wenn es bei den EU-Papieren um abstrakte Bedrohungen an den Außengrenzen geht, möchte ich doch mal auf den Ukrainekrieg verweisen. Anfangs war man sich total sicher gewesen, dass wegen des vielfach höheren BIP der westlichen "regelbasierten" Länder Russland ruiniert werden könne. Vermutlich ist den Entscheidern jetzt die Einsicht gekommen, dass
1. Russland unterschätzt wurde
2. es auf billige schnell hergestellte Massenwaffen eher ankommt als auf teure Supidupi-Wunderwaffen, die nicht nur eine längere Herstellungszeit und Spezialrohstoffe benötigen, sondern auch lange Schulungszeiten und teure Spezialfachkräfte zur Bedienung
3. die Preise der Rüstungskonzerne durch Ausschreibungen und konkurrierende Bewerbungen darauf relativ niedrig halten sowie durch den Wettbewerb Monopole verhindern zu können, nicht so wirklich geklappt hat
4. der Westen durch den "Markt" (privatwirtschaftliche Aktiengesellschaften) nicht in der Lage ist, die Preise auf sehr niedrigem Niveau zu diktieren und daher die Idee staatlicher Rüstungskonzerne/-monopole bzw. Preisdiktate und EU-weiter Planwirtschaft attraktiv findet
5. man nicht mehr unbedingt auf die USA setzen kann
Um auf die Ukraine zu kommen: ich denke, dass die Ukraine sehr darauf setzt, bis 2025 durchzuhalten (z.B. durch die 60 Mrd. US-Dollar eine Dutzende weitere EUR-Milliarden). Und dann aufgrund der dann in der EU laufenden Kriegswirtschaft zurückschlagen zu können.