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Avatar von bismi
  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

Nicht hohe sondern manipulierte Zinsen schaden.

Jeder Eingriff der Zentralbank in die Zinsen verzerrt die Wirtschaft und erzeugt Gewinner (werden reicher) und Verlierer (verarmen).

Der natürliche Zins, also der, der ohne Zentralbank auf dem Markt entsteht, ist ein Marktpreis wie jeder andere. Er ist der Preis für ausleihbares Geld, genauer gesagt der Preis dafür, dass die Menschen, die das Geld verleihen,

- einstweilen auf den Konsum der Güter verzichten, die sie mit diesem Geld hätten kaufen können, und

- ein mehr oder weniger großes Risiko auf sich nehmen, das Geld zu verlieren.

Der Zins ist der Preis eines Kreditgeschäftes, eines Tauschs gegenwärtiger Güter gegen zukünftige Güter. Wie bei jedem anderen auf dem Markt angebotenem Gut richtet er sich nach Angebot und Nachfrage. Reale Sparer bieten Geld zum Ausleihen an, indem sie

- sich von einem Teil ihres verdienten Geldes nichts kaufen, also (vorerst) auf Konsum verzichten und diesen Konsum (vorerst) anderen, den Schuldnern, überlassen, die das Geld und den damit möglichen Konsum nachfragen, und

- ein Risiko eingehen.

Wenn Zentralbanken dank ihrer staatlichen, gesetzlichen Macht diesen Preis für auszuleihendes Geld nach unten drücken, müsste passieren, was bei jeder staatlich festgesetzten Preisobergrenze unterhalb des Marktpreises passiert: Es müsste Mangel (Nachfrageüberhang) entstehen. Mietpreisbremsen führen ja auch zu Wohnraummangel.

Im Gegensatz zu Gütern der Realwirtschaft wie Wohnungen kann die Zentralbank aber den Geldmangel vermeiden, indem sie das nachgefragte Geld sofort selbst drucken lässt (Geldinflation). Dieses neue Geld kommt aber nicht von realen Sparern. Deshalb gibt es dafür auch nicht die zugehörigen Güter, auf deren Konsum reale Sparer beim Verborgen dieses neuen Geldes vorerst verzichten könnten. Sondern auf die bereits vorhandenen Güter – sofern sie überhaupt vorhanden sind – kommt nun eine größere Geldmenge, weshalb die Güterpreise steigen (Preisinflation). Die Kaufkraft des Geldes sinkt. Den Geldbenutzern und -besitzern wird also Konsum und damit Eigentum weggenommen. Sind Güter, auf deren Konsum vorerst verzichtet werden könnte, überhaupt nicht oder so gut wie nicht vorhanden, dann macht sich das Gelddrucken der Zentralbank in Form einer Hyperinflation bemerkbar.

“The past instability of the market economy is the consequence of the exclusion of the most important regulator of the market mechanism, money, from itself being regulated by the market process.”

Friedrich Hayek: The Denationalization of Money

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